Potsdam-Mittelmark: Drei Varianten für die „Blütentherme“
Rathaus nimmt Vertragsverhandlungen auf Bürgermeister Große: Baubeginn im nächsten Jahr
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Werder (Havel) - Für das Freizeitbad in Werder liegen der Stadt drei fertige Konzepte vor. Jetzt beginnt der Verhandlungsmarathon: Bis Dezember soll ein Vertrag für die „Blütentherme“ mit einem der Bewerber unterschrieben sein, sagte Werders Bürgermeister Werner Große gestern den PNN. Im seit März laufenden Vergabeverfahren seien mittlerweile vier von sieben Bietern ausgeschieden. Das Projekt dürfte eine unternehmerische Herausforderung sein: Planung, Bau, Betrieb und Finanzierung werden alle an einen Bieter vergeben. Die Stadt hat zugesagt, den Bau mit neun Millionen Euro zu bezuschussen und das Bad mit jährlich 500 000 Euro zu subventionieren. „Wenn nichts unvorhergesehenes dazwischenkommt, ist 2011 Baubeginn“, so Große.
Die Bewerber hätten inzwischen architektonische Pläne, Wirtschaftskonzepte, Nachweise zur Finanzierbarkeit und zur Tragfähigkeit der Einrichtung eingereicht. „Diese Konzepte wurden nunmehr umfassend geprüft und in einem ersten Zwischenbericht bewertet“, so Bürgermeister Große. Die Prüfung durch das Rathaus und einen hinzugezogenen Experten habe gezeigt, dass das Projekt realisierbar erscheint, „gerade unter Einhaltung der von der Stadt gesetzten finanziellen Grenzen“, sagte Große. „Wir haben teilweise sehr interessante Vorschläge erhalten, die im Falle der Realisierung eine weitere Attraktion für die Stadt und die Region bedeuten.“ Der vorgegebene Rahmen als „Therme mit Familienbad“ und die dazu eingegangenen Bewerberkonzepte ließen „auf großes Interesse und Nachfrage“ schließen. Auch ein angeschlossenes Hotel sei weiter im Gespräch.
„Dennoch: Die Stadt kauft die Katze nicht im Sack“, wie Große betonte. In der nächsten Verhandlungsrunde werde es um die Vertragsgestaltung gehen. „Oberstes Gebot ist es, die Stadt so weit wie möglich juristisch und wirtschaftlich abzusichern. Wir wollen für die Bürger ein attraktives Bad, aber nicht auf Kosten der Sicherheit und unter Beachtung der Risikominimierung für die Stadt.“ Dafür werde „hart aber fair“ verhandelt.
Große warb um Verständnis, dass im laufenden Vergabeverfahrens keine weiteren Details veröffentlicht werden können. Von den Beteiligten sei „strikt der vergaberechtliche Vertraulichkeitsgrundsatz zu beachten“. „Die Lösungsvorschläge – das Knowhow der Bewerber – stellen Geschäftsgeheimnisse dar, die gesetzlich geschützt sind.“ Die Stadtverordneten blieben dennoch nicht außen vor: Eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe mit Stadtverordneten werde regelmäßig vor maßgeblichen Entscheidungen eingebunden. „Zudem bedarf die Beauftragung des am Ende favorisierten Bieters eines vorherigen Beschlusses der Stadtverordneten“, sagte der Bürgermeister. Dazu würden sie „rechtzeitig und umfassend“ über alle Details informiert.
Große verteidigte zugleich den Bau eines großen Freizeitbades, das wohl etwa zeitgleich mit dem Potsdamer Bad 2012 fertig wird. Die Potsdamer Stadtwerke hatten im August innerhalb eines Wettbewerbsverfahrens fünf Büros mit den Planungen des Sport- und Freizeitbads im Bornstedter Feld beauftragt. In der Landesregierung werden wegen der zu erwartenden Bäderdichte in der Region wirtschaftliche Risiken für Standorte befürchtet, die es auch in Belzig oder Ludwigsfelde gibt. Bürgermeister Große betonte derweil, dass die Stadt in einer Studie auch ein kleineres Bad geprüft hatte. Einfache Bäder mit 25-Meter-Becken hätten demnach kaum eine Zukunft. „Es wäre für uns am Ende nicht billiger.“ Henry Klix
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