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Potsdam-Mittelmark: Dreiviertel Stunde bis zur Schule

Phöbener Eltern beklagen lange Fahrzeiten des Schulbusses nach Töplitz

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Werder (Havel) - Neun Kilometer ist Töplitz von Phöben entfernt, die Fahrzeit beträgt zehn Minuten. Der Schulbus macht derweil einen Bogen über Werder und kreuzt zweimal dieselbe Bahnstrecke. Er hält auf 24 Kilometer an 26 Stationen und benötigt von Phöben bis zur Töplitzer Inselschule satte 42 Minuten – wenn er mal pünktlich ist, wie Elternvertreterin Daniela Deichsel erklärt. Danach müssten die kleinen Schüler noch die Treppen zum Schulgelände hinaufsteigen und um die halbe Schule laufen, um schließlich „abgehetzt und meist zu spät den Klassenraum zu betreten“, so Deichsel.

Noch bis 2009 war das Rote Kreuz für die Schülerbeförderung zwischen Phöben und Töplitz engagiert und nutzte einen kleinen Transporter. Seitdem die Havelbus-Verkehrsgesellschaft den Auftrag übernommen hat, ist der Weg zur Inselschule eine Zumutung geworden, beklagt Deichsel. Dabei sei der dort angebotene jahrgangsübergreifende Flex-Unterricht für viele Eltern interessant. Laut Deichsel werden im nächsten Schuljahr rund 20 Schüler aus Phöben und dem benachbarten Kemnitz die Inselschule besuchen.

Im Moment würden viele Kinder mittels Fahrgemeinschaften zur Schule gebracht und abgeholt. „Das ist kein Zustand, da ja die Havelbus auch für diese Kinder Gelder vom Landkreis entgegennimmt“, schreibt Deichsel in einem Brief ans Rathaus. Auch Elternvertreter Christian Bäck sprach am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung von „unverhältnismäßigen Fahrzeiten“. Der Schulweg von Primarschülern dürfe nicht länger als 40 Minuten dauern.

Bäcks Information, dass sich die Situation im kommenden Schuljahr laut Vorschlag der Havelbus noch verschlechtern soll, wurde von der Stadtverwaltung bestätigt. Laut der 1. Beigeordneten Manuela Saß sei man „gemeinsam mit dem Landkreis auf dem Weg, eine tragbare Lösung zu finden“. Der CDU- Stadtverordnete Christian Große will sich auch als Kreistagsabgeordneter und Aufsichtsratsvize bei der Havelbus dafür stark machen. Auch der Töplitzer Ortsvorsteher Frank Ringel fordert eine Lösung. Aus seiner Sicht sollte Phöben erst am Schluss der Anbindung angefahren werden. Im Moment beginnt die „Tippeltour“ im Ortsteil. Ringel benennt noch ein zweites Problem: Mit besseren Busfahrzeiten würden auch mehr Töplitzer Oberschüler die Schulangebote in Werder nutzen. hkx

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