Potsdam-Mittelmark: Druck beim Verkehrsamt Schilderhoheit erneut Thema in Schwielowsee
Schwielowsee - „Es muss erst etwas passieren, bevor etwas passiert“ – unter dieser Überschrift kommt immer öfter Kritik aus der Gemeinde Schwielowsee an der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises. „Radfahrer und spielende Kinder werden nicht zur Kenntnis genommen, Anträge für Tempolimits werden abgebügelt“, zeigt sich Ordnungsamtschef Markus Zeeb verärgert.
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Schwielowsee - „Es muss erst etwas passieren, bevor etwas passiert“ – unter dieser Überschrift kommt immer öfter Kritik aus der Gemeinde Schwielowsee an der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises. „Radfahrer und spielende Kinder werden nicht zur Kenntnis genommen, Anträge für Tempolimits werden abgebügelt“, zeigt sich Ordnungsamtschef Markus Zeeb verärgert. Der Ausschuss für Ordnung und Sicherheit widmete sich dem Thema einmal mehr auf seiner Sitzung am Montagabend.
Noch gut hat man hier den Unfall in einer scharfen Kurve zwischen Ferch und Lienewitz Ende Januar in Erinnerung: Zwei junge Männer waren mit ihrem Auto gegen einen Baum geschleudert, der 21-jährige Beifahrer war noch am Unfallort verstorben (PNN berichteten). Das 40-km/h-Schild, das hier früher stand, war zuvor einem Tempo 70-Schild gewichen. Die Gemeinde hat sich dagegen ausgesprochen, fordert außerdem Leitplanken.
Dies ist nicht die einzige Gefahrenstelle, die man im Ort sieht: Bereits im vergangenen Jahr hatte das Bürgerbündnis noch einmal nachdrücklich ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern für die Caputher Chaussee zwischen Geltow und der Wentorf-Brücke gefordert. „Gefährdungen entstehen besonders dadurch, dass die ohnehin nicht zu verantwortende Geschwindigkeit von 80 km/h von vielen Autofahren noch überschritten wird“, wie es damals hieß. Doch der Antrag wurde zweimal von der Verkehrsbehörde abgelehnt. Einem weiteren auf ein 30-Schild in der Michendorfer Chaussee in Caputh wurde ebenfalls nicht entsprochen, so Zeeb am Montagabend.
Zumindest für die gemeindeeigenen Straßen hätte das Ordnungsamt gern selbst die Schilderhoheit. Dies sei zwar mit dem jüngsten Gesetz zum Bürokratieabbau möglich geworden, allerdings müsste sich die Gemeinde dann auch um Kreis- und Landesstraßen in ihrem Gebiet kümmern. „Dafür haben wir nicht das Personal. Das können nur größere Städte leisten.“ Eine Trennung sei nicht möglich.
So muss man sich in den Verwaltungsstuben bislang auf die wenigen Möglichkeiten beschränken, um die Straßen zu sichern – und auf die Einsicht der Kraftfahrer hoffen: An den Schulwegen wurden weitere Schilder mit der Aufschrift „Achtung, Kinder“ angebracht und mit der Polizei arbeite das Ordnungsamt eng zusammen, weißt die Schutzleute auf Schwerpunkte hin, an denen diese dann ihre Laser aufbauen und kontrollieren.
Anträge an das Verkehrsamt werde es wohl auch weiter geben, wie Zeeb bei der Sitzung erklärte. Der Ausschuss sicherte dafür volle Unterstützung zu. Immerhin: Nach dem Unfall im Januar wurde eine Verkehrsschau angekündigt, die nun Ende März vorgenommen werden soll – und an der wollen auch die Abgeordneten teilnehmen. lä
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