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Mit Lorbeer. Entworfen wurde das Schmuckstück vom Stahnsdorfer Kurt Zieger.

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Potsdam-Mittelmark: Ehrengast bei allen Festen

Verdiente Stahnsdorfer sollen Dauereintrittskarte in Form einer Silbernadel bekommen

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Stahnsdorf - Spitz und klein soll sie sein, aus echtem Silber gefertigt und als Eintrittskarte für Feste und Feierlichkeiten dienen. Die Gemeinde Stahnsdorf will im kommenden Jahr erstmals Ehrennadeln an herausragende Einwohner verteilen. Mit der handgefertigten Nadel samt farbigem Gemeindewappen und eingraviertem Namen sollen Personen geehrt werden, die sich um das Wohl der Gemeinde verdient gemacht haben. Die Nadel soll ihnen nicht nur lebenslange Einladungen als Ehrengäste zu allen Dorffesten bescheren, sondern auch einen Eintrag in der Ortschronik.

Die Auszeichnung soll Identität stiften, erklärte Bürgermeister Bernd Albers (BfB) gegenüber den PNN. In den vergangenen 20 Jahren sei die Gemeinde gewaltig gewachsen, von 5800 Einwohner auf 11500. Nun wolle man wieder näher zusammenrücken. „Wir wollen denjenigen danken, die sich für Stahnsdorf engagiert haben“, so Albers. Bis Ende April soll in den Gremien der Gemeinde über die Satzung zur Stiftung und Verleihung der „Ehrennadel der Gemeinde Stahnsdorf“ beraten werden.

Entworfen wurde das Schmuckstück vom Stahnsdorfer Künstler Kurt Zieger, bekannt unter anderem für einen früheren Entwurf der Bierflaschenetiketten des Potsdamer Rex-Pils und des heutigen Stahnsdorfer Ortswappens. Seit Anfang der 90er Jahre zeigt das Schild einen halben roten Adler samt vier breiter Streifen für jeden Ortsteil und die Gemeinde, erklärt Zieger. Jetzt soll es auch auf die Ehrennadel geprägt werden. In Farbe.

Viel Spielraum habe es für den Künstler bei der Sache mit der Nadel jedoch nicht gegeben, erklärte Zieger gegenüber den PNN. Mehrere Vorschläge habe er einer Arbeitsgruppe aus Gemeindevertretern und auch Gewerbetreibenden unterbreitet. „Ich wollte keine Eichenblätter, das war mir zu martialisch“, so Zieger. Nun soll die Ehrennadel Lorbeerblätter tragen, ob mit Früchten oder ohne, sei noch nicht endgültig entschieden. „Ich hoffe, sie lesen mir die Beeren nicht wieder weg“, sagt Zieger mit einem Augenzwinkern.

Stimmen die Gemeindevertreter in den kommenden Wochen zu, könnte die Nadel erstmals das Revers eines Stahnsdorfers oder einer Stahnsdorferin im Jahr 2014 zieren: Zur 750-Jahr-Feier der Ersterwähnung des Ortes soll sie verliehen werden. Ab 2015 sollen dann maximal zwei Anwohner jährlich in den Genuss der Ehre kommen, so heißt es im Entwurf der Nadel-Satzung. Die Ehrennadel soll demnach an Stahnsdorfer verliehen werden, die ehrenamtlich langjährig aktiv oder mit herausragenden Leistungen im Interesse und zum Wohl der Gemeinde tätig sind oder waren.

Jeder könne diese Personen dem Bürgermeister vorschlagen, abschließend müssen die Gemeindevertreter mit Zwei-Drittel-Mehrheit darüber abstimmen. Mehrfache Verleihungen sowie postume Ehrungen sind ausgeschlossen. Die Ausgezeichneten werden in der Ortschronik erfasst. Sollte sich ein Ehrenträger daneben benehmen oder wird ein solches Verhalten nach der Verleihung bekannt, kann die Nadel auch wieder entzogen werden. Wenn nicht, kann sie für immer im Familienbesitz des Geehrten bleiben.

Schon jetzt gibt es die ersten Streitereien um die Satzung, berichtete Finanzausschusschefin Ruth Barthels (SPD). Dienstagabend fiel das Papier aus Angst vor überbordender Bürokratie durch. Warum sollen ausgerechnet nur zwei Stahnsdorfer im Jahr geehrt werden, fragte Barthels. Man dürfe sich für besondere Anlässe die Flexibilität nicht nehmen lassen. Grundsätzlich sei die Ehrennadel aber eine gute Sache. Tobias Reichelt

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