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Potsdam-Mittelmark: Ein ausgezeichnetes Haus

Neubau in Wilhelmshorst bekam Landes-Architekturpreis 2004

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Neubau in Wilhelmshorst bekam Landes-Architekturpreis 2004 Michendorf · Wilhelmshorst - Die einstige Vielfalt interessanter Architektur, die den Ortscharakter prägte, schlägt in Wilhelmshorst – wie auch in vielen anderen Orten – allzuoft in stereotype Beliebigkeit um. „Krüppelwalmdach, Krüppelwalmdach, Krüppelwalmdach ", übrigens ansich ganz untypisch für märkische Besiedlung, konstatieren Besucher enttäuscht die Formensprache aktueller Baukultur. Umso erfreulicher, wenn an einzelnen Stellen Bauherren den Mut haben, einen kreativen Architekten mit der Planung ihres künftigen Hauses zu beauftragen – und der Auftrag auch gelingt. Verborgen im hinteren Teil ihres hangliegenden Grundstückes An den Bergen hat sich Familie Abs ein ihren Bedürfnissen angepasstes Haus bauen lassen. Es ist aus 63 vorgeschlagenen Objekten mit dem Architekturpreis 2004 des Landes Brandenburg ausgezeichnet worden, dieser Tage erhielt der stolze Bauherr die Plakette vom Bund Deutscher Architekten. Architekt des schlichten Gebäudes (Baubeginn 1999, Fertigstellung 2000) ist Hubert Einers aus Gröben, der sich unter anderem dort sehr um die Rekonstruktion des einstigen Gutshauses verdient gemacht hat. In der Begründung der mehrköpfigen Jury von Architekten heißt es: „Auf einem besonders schönen parkartigen Grundstück mit einer alten Baumkulisse tritt das Wohnhaus leicht und filigran in Erscheinung. Durch das Holzpodest, auf dem es zu stehen scheint, entsteht ein schwebender Eindruck.“ Großzügige Verglasungen würden Innen und Außen überspielen und das Haus in alle Himmelsrichtungen und zum Garten öffnen. „Die Anordnung der Fenster und Türen, sowie die Art und Größe entwickeln sich wie selbstverständlich aus dem Eingehen auf die inneren Funktionen. Der Baukörper bleibt ruhig, unterstützt durch einen zurückhaltenden Umgang mit Farben und einem unangestrengten Materialaufwand.“ Der „Park“ bleibe natürlich erhalten, bei nur geringem Eingriff in die Flächen, heißt es in der Begründung weiter. Ein nach drei Seiten kräftig überkragendes, dünn erscheinendes Dach beschirme das Gebäude und signalisiere Geborgenheit. „Der klare Baukörper mit seinen lebendigen, freien Fassaden widerspiegelt einen individualisierten und auf die Familie bezogenen Lebensraum.“ rs

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