zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Ein einladendes Haus

Gestern wurde der Grundstein für das neue Fichtenwalder Gemeindezentrum gelegt

Stand:

Beelitz · Fichtenwalde - Lange hat die Fichtenwalder Kirchengemeinde um diesen Neubau gerungen, nach Geldquellen gesucht und über die optimale Gestaltung diskutiert. Jetzt wurde sie von den Bauarbeitern sogar überholt. Der erste Giebel stand bereits, als gestern zur offiziellen Grundsteinlegung für das Evangelische Gemeindezentrum eingeladen wurde. „Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen, wie unser unsere Pläne nun Realität werden“, freute sich Holger Lehmann, der im örtlichen Gemeindekirchenrat den Bauausschuss leitet.

Ledigliche eine kleine Holz-Kapelle war bisher Heimstatt für die Fichtenwalder Kirchengemeinde, die nach der Wende durch Zuzüge kräftig wuchs und heute bereits 375 Mitglieder zählt. „Besonders die Kinder- und Jugendarbeit war unter diesen Bedingungen sehr schwer zu organisieren“, erzählte Mike Johannik, Vorsitzende des speziell gegründeten Fördervereins für das neue Gemeindehaus. Pfarrer Andreas Uecker wünschte den Christen seines Sprengels, zu dem auch Bilesendorf, Ferch und Busendorf gehören, viel Kraft, „um das Haus künftig mit Leben auszufüllen“.

Aber nicht nur die Kirchengemeinde soll den Neubau nutzen können. „Wir errichten hier ein einladendes Gemeindezentrum in der Mitte von Fichtenwalde“, betonte Superintendent Uwe Teichmann. Ob Familienfeiern oder Vereinsaktivitäten, eine vielfältige Nutzung für Veranstaltungen von bis zu 80 Personen soll möglich sein. Wenn alles weiter so optimal laufe, könne im Mai oder Juni nächsten Jahres die Einweihung gefeiert werden.

Einen mutigen Schritt nannte der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) das Vorhaben der Kirchengemeinde. Nicht zuletzt, weil über 300 000 Euro für den Neubau aufzubringen sind. Ein Viertel der Kosten übernimmt der Kirchenkreis, weitere Geldgeber sind die Landeskirche und die örtliche Kirchengemeinde selbst. Seit zehn Jahren unterstützt die Landeskirche damit erstmals wieder einen Neubau.

Architekt Ralf Tschöpe wurde mit dem Gestaltungsauftrag vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Prämisse war, dass die kleine Holz-Kapelle als eines der ältesten Häuser Fichtenwaldes im baulichen Ensemble prägend bleibt. Der neue Baukörper legt nun wie ein Boot an die Kapelle an, symbolträchtig wie Noahs Arche. Ein niedriger, gläserner Verbindungsgang bildet den Steg.

Im Gebäude entstehen ein großer Mehrzweckraum und ein spezieller Bereich für die offene Kirchenarbeit. Dazwischen werden Sanitärräume und eine Teeküche eingerichtet, die von der Kirchengemeinde bisher sehr vermisst wurden. Die Außenwände erhalten eine Holzverkleidung. Dennoch soll sich das neue Gebäude auch farblich deutlich von der Holz-Kapelle absetzen. Alt und Neu gehören zusammen und bleiben dennoch zu unterscheiden. Hagen Ludwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })