Potsdam-Mittelmark: Ein Fachbereich weniger
Kleine Verwaltungsreform in Schwielowsee
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Schwielowsee - Drei statt vier Fachbereiche, Änderungen im Stellenplan und eine neue Haushaltsführung – in der Gemeindeverwaltung Schwielowsee wird es mit Beginn des kommenden Jahres eine Reihe von Änderungen geben. Deutschlandweit wird bis 2011 die Buchführung in den Kommunen von der Kameralistik derzeit auf die kaufmännische „Doppik“ umgestellt, in Schwielowsee soll die Umstellung bereits am 1. Januar 2008 erfolgen. Was für jeden Buchhalter in einem Unternehmen gängige Praxis ist, soll dann im Rathaus Ferch Einzug halten: die doppelte Buchführung in Konten – kurz Doppik – mit einer Darstellung von Soll und Haben. Ziel der Umstellung: einen vollständigen Überblick über das Vermögen der Kommune zu bekommen und den tatsächlichen Verbrauch öffentlicher Ressourcen sichtbar zu machen. Dies ist mit der Kameralistik nicht möglich.
Im Zuge dessen will Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) auch die Struktur der Verwaltung verändern, „Die Produkte sollen sich nicht den Mitarbeitern anpassen, sondern umgekehrt.“ Die Änderungen gleichen einer kleinen Verwaltungsreform. Der Fachbereich Ordnung wird dem Bauamt zugeschlagen. Im Finanz-Fachbereich wird eine neue Abteilung „Gebäudemanagement“ geschaffen. Und der Bürgerservice, in dem bislang nur Meldeangelegenheiten abgewickelt werden können, soll Dienstleiter für fast sämtliche Verwaltungsvorgänge werden. Er wird komplett dem Fachbereich Zentrale Steuerung zugeordnet.
Zudem wird die laufende Verjüngung der Kitaangestellten genutzt, um bei Arbeitszeiten flexibler zu werden: Laut Hoppe erfolgen alle Neueinstellungen auf 20-Stunden-Basis, so dass man reagieren kann, wenn zum Beispiel im Sommer weniger Kinder zu betreuen sind. „Die Erzieherinnen arbeiten also voll, können für diese Zeit aber auf 20 Stunden heruntergefahren werden.“ Zudem will sie den Kitas so die Chance eröffnen, im Sommer geöffnet zu bleiben.
Durch die Zuordnung des Ordnungsamtes zum Bauamt sollen Vorgänge mit dem Bauhof vereinfacht werden. „Bisher war es so, dass das Ordnungsamt zum Beispiel zur Müllbeseitung das Bauamt verständigen musste, dass dann den Bauhof beauftragte“, sagte Hoppe. Kürzere Wege erhofft sie sich auch durch das neue Gebäudemanagement: Künftig sollen hier drei Mitarbeiter für die komplette Liegenschaftsbetreuung zuständig sein, von Reparaturarbeiten bis zum Verkauf. Bislang sind verschiedene Abteilungen involviert. Für das Gebäudemanagement soll zwar ein neuer Mitarbeiter in der Kernverwaltung eingestellt werden, innerhalb der nächsten drei Jahre sollen aber zwei Stellen im Bauamt und in der Kämmerei durch Ruhestand wegfallen.
Hoppe stellte die Änderungen in der jüngsten Finanzausschusssitzung vor. Roland Büchner (BBS) bedauerte, dass die Änderungen in den ersten Jahren mit Mehrkosten für die neue Stelle verbunden sind. Zudem regte er weitere Überlegungen an, die auf Beschluss des Ausschusses geprüft werden sollen: So könnte in den nächsten Jahren durch Ruhestand auch eine der sieben Bauhofstellen wegfallen. Und in Geltow könnte die Schul- und Kita-Hausmeisterstelle langfristig auf 20 Stunden reduziert werden. hkx
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