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Potsdam-Mittelmark: Ein Fest für die Rübe

Am kommende Sonntag wird in Teltow dem berühmten Edelgemüse gehuldigt

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Teltow - Dem legendären Teltower Rübchen wird auch in diesem Jahr mit einem Rübchenfest gehuldigt und zwar am Sonntag, 17. September, von 12 bis 18 Uhr am Ruhlsdorfer Röthepfuhl. Soweit die gute Nachricht, denn die extreme Witterung in diesem Jahr war nicht gerade förderlich für das Gedeihen der Delikatesse. Traditionell erfolgt die Saat sobald der Roggen vom Halm ist – also von Mitte Juli bis Mitte August. Doch die anhaltende Trockenheit verzögerte in diesem Jahr das Keimen des Samens, obwohl Bauer Axel Szilleweit morgens und abends wässerte, wie er beim gestrigen Pressegespräch im Teltower Landhotel „Hammer“ berichtete. Der Bio-Bauer ist in Teltow der einzige, der die Delikatesse in größerem Umfang anbaut.

Für Verzug sorgten nach der Hitzeperiode außerdem die kühlen Nächte im August und so wird die Erntemenge zum Rübchenfest zwar ausreichen, aber die Märkte in der Region müssen noch etwas auf das Edelgemüse warten. Trotzdem rechnet Szilleweit in diesem Jahr mit einer größeren Ernte als in den Jahren zuvor. „Denn wir haben die bisherige Anbaufläche von zwei Hektar verdoppelt“, sagte Szilleweit. Neben Berliner Märkten wird es das Rübchen dann auch auf dem Teltower Altstadtfest und dem Potsdamer Apfelmarkt zu kaufen geben. Um Besucher des Rübchenfestes auf den Geschmack zu bringen locken Verkostungen und auch im Landhotel „Hammer“ können sich Gäste davon überzeugen, warum die kleinste aller Rüben so berühmt wurde, dass selbst Geheimrat Goethe und der Philosoph Kant sie auf der häuslichen Speisekarte nicht missen wollten. Deshalb soll ihnen alljährlich das Edelgemüse in Holzfässern zugesandt worden sein.

„Wer mit der Delikatesse Bekanntschaft gemacht hat, kommt davon nicht wieder los", sagt Günter Duwe, der das Spezifische dieses Wurzelgemüses in einem Büchlein niederschrieb, das es zum Rübchenfest zu kaufen gibt. Von Günter Duwes Erfahrungsschatz profitieren auch die Schüler der Ruhlsdorfer Grundschule, die in diesem Jahr ein eigenes Rübchenbeet angelegt haben, nach dem ihnen der Autor berichtet hatte, warum das Rübchen auf Teltower Sandböden besonders gut gedeiht. Zwei der jüngsten Rübchenanbauer sind Natalie und Jonas, die in diesem Jahr als Prinzenpaar auf dem Fest gemeinsam mit Manfred Pieske vom Rübchenverein durchs bunte Programm führen werden. Neben Schaukochen und mehreren Ständen mit traditionellem Handwerk werden die Havelländer Blasmusikanten für Stimmung sorgen. Wie schnell man in den Bann des Rübchens geraten kann, beweist die Stahnsdorferin Janine, die im letzten Jahr Rübchenprinzessin war und in diesem Jahr mit ihrer Band „Verkehrt“ auftreten wird.

Mit eigener Band wird sich auch die Teltower Anne-Frank-Schule präsentieren und die Teltower Sängerin Christel Schulze wird bekannte „Ohrwürmer“ zu Gehör bringen. Als beste unter allen märkischen Lokalsorten wird Wolfgang Dahms die „ächten Teltouschen“ preisen und für Kinder Froschtheater mit Quiz auf die Bühne bringen. Auch einen Malwettbewerb wird es für die Jüngsten geben, die sich außerdem an der Kletterwand ausprobieren und in einer Fußballschule Tipps zum Kicken auf dem Rasen erhalten können. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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