Potsdam-Mittelmark: Ein Flieger an der Spitze
Heinz Viereck neuer Kommandeur des Einsatzführungskommandos in Geltow
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Schwielowsee · Geltow - Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow, das alle Auslandseinsätze deutscher Soldaten leitet, hat einen einen neuen Befehlshaber. Mit einem feierlichen Appell wurde gestern in der Henning-von-Tresckow-Kaserne Generalmajor Karlheinz Viereck in diese Position berufen. Er folgt Generalleutnant Holger Kammerhof, der am Abend in Berlin mit einem Großen Zapfenstreich durch Verteidigungsminister Franz Josef Jung in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Die Kommandoübergabe nahm der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Johann G. Dora, vor. Der 1951 in Kassel geborene Karlheinz Viereck war 1970 in die Bundeswehr eingetreten. Er wurde zum Flugzeugführer ausgebildet, war ab 1978 Fluglehrer und hat mehr als 2500 Flugstunden absolviert.
In seiner Karriere führte er als Kommodore die Jagdbombergeschwader „Allgäu“ und „Westfalen“ sowie die 4. Luftwaffendivision in Aurich. Nach der Ausbildung zum Generalstabsoffizier war er im Bundesverteidigungsministerium und bei der Nato eingesetzt, darunter als Stabschef im Joint Hauptquartier Nord in Stavanger (Norwegen). Im April 2005 wurde der General Vize des Einsatzführungskommandos. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
In seiner neuen Position trägt Generalmajor Viereck die Verantwortung für die zurzeit 6662 auf dem Balkan, in Afghanistan, vor der Küste und auf dem Territorium Nordostafrikas zur Friedenssicherung eingesetzten deutschen Soldaten. Durch Lufttransporte wird die Afrikanische Union bei der Lösung des ethnischen Konflikts im Sudan unterstützt, in der Diskussion ist die Beteiligung an einem Friedenseinsatz im Kongo.
Ebenso leisten die Einsatzkräfte humanitäre Hilfe. So versorgten sie nach dem Tsunami in Südostasien Verletzte an der Küste der Insel Sumatra (Indonesien) und bauten dort ein Krankenhaus wieder auf. Noch bis Ende März bringt eine 60-köpfige Gruppe von Islamabad aus Hilfsgüter in das pakistanische Erdbebengebiet und fliegt Kranke aus.
Mit 600 militärischen und zivilen Mitarbeitern ist das Einsatzführungskommando der bedeutendste Standort der Bundeswehr in Brandenburg und ein wichtiger Arbeitgeber. Das von ihm genutzte Gelände der Henning von Tresckow-Kaserne wird derzeit mit einem Aufwand von 130 Millionen Euro weiter ausgebaut und erhält unter anderem eine neue, technisch modern ausgestattete Zentrale für die weltweiten Operationen. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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