Potsdam-Mittelmark: Ein ganz besonderer Duft in Teltow

Wo heute die Seniorenresidenz „Lavendel“ ist, war früher die „Parfümerie- und Seifenfabrik Lohse“ Ein ganz besonderer Duft wehte vor vielen Jahren durch Teltow, der Duft von „Uralt Lavendel“ aus der Produktion der Parfümerie- und Seifenfabrik Gustav Lohse. Auf einem Grundstück an der Elbe- und Weserstrasse, das im Süden vom Striewitzweg begrenzt ist, wurde das Werk 1913 errichtet. Sie ist aus der Teltower Industriegeschichte nicht wegzudenken. Das Unternehmen profiitierte von einer guten Infrastruktur. Sie besaß eine eigene Wasserversorgung durch Tiefbrunnen, der Tank war um den Schornstein montiert (siehe Bild). Hinzu kam ein direkter Gleisanschluss an die Teltower Eisenbahn. Im Lauf der Jahrzehnte änderte sich das Produktionsprofil der Firma. In den 30er Jahren waren zu Duftwässern, Seifen und Haarwasser Zahnpflegemittel und pharmazeutische Artikel hinzugekommen. Das lag an den inzwischen geänderten Mehrheitsverhältnissen. Die Gustav Lohse Ag hatte Firmenbeteiligungen durch Verkauf von Aktien teilweise abgegeben und sich gleichzeitig bei anderen Aktiengesellschaften eingekauft. Im Zweiten Weltkrieg musste das Unternehmen sein Angebot einschränken. Rohstoffe waren schwer zu bekommen, Seifen und Duftwässer, die noch gefertigt wurden, machte man mithilfe von Ersatzstoffen. 1952 wurde die Produktion eingestellt, die Gebäude wurden durch die Geräte- und Regler-Werke und das Werk für elektronische Bauelemente Carl von Ossietzky genutzt. Mittlerweile ist ein neuer Nutzer eingezogen. Unter denkmalpflegerischen Aspekten grundlegend saniert, ist hier eine Seniorenresidenz entstanden, die im Mai 2000 eingeweiht wurde. Der Name erinnert noch an die Tradition des Hauses: „Lavendel“. Uwe Pfohl

Uwe Pfohl