Potsdam-Mittelmark: Ein Grundstein für mehr Leben
Endlich Baubeginn in der Kuppelmayrschen Siedlung: Bis 2007 soll Bürgerzentrum fertig sein
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Endlich Baubeginn in der Kuppelmayrschen Siedlung: Bis 2007 soll Bürgerzentrum fertig sein Teltow - Der Turm der Andreaskirche hat Konkurrenz bekommen: ein Turmdrehkran steht seit letzter Woche etwa 100 Meter entfernt auf dem Hof der Kuppelmayrschen Siedlung in der Teltower Altstadt. Für viele ein hoffnungsvolles Zeichen, dass nun der Bau des Bürgerzentrums vorankommt, für das erste Konzepte bereits 1993 geschmiedet wurden. Etwas von dem, was die Pläne vorab als Ort der Öffentlichkeit deklarieren, war gestern schon zu ahnen, als zur Grundsteinlegung rund 100 Gäste kamen, darunter die beiden Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) und Cornelia Behm (Grüne/Bündnis90), ebenso einige Landtagsabgeordnete und Teltower Stadtverordnete. Auch Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) war gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) den symbolisch ersten Stein des Bauvorhabens zu setzen. Diesmal waren es zwei Steine, von denen einer dem historischen Gebäude entstammt und ein neuerer als Beleg, dass hier Altes und Neues miteinander verbunden wird. Neben Baustrukturen, die auf die Jahre zwischen 1806 bis 1925 verweisen, sei vor allem ein ehemaliges Ordonnanzgebäude aus der Zeit König Friedrich Wilhelms I. von besonderem bau- und stadtgeschichtlichem Wert, betonte der Minister. Erste Spuren des Gebäudes wurden im Frühjahr 2001 entdeckt bei Vermessungsarbeiten. Für die Sanierung der denkmalgeschützten Siedlung erhielt die Stadt aus Mitteln des Bund-Länder-Programms Fördermittel in Höhe von 2,8 Millionen Euro. Eine Kopie des Förderbescheides, Planungsskizzen, ein Satz Münzen sowie Tageszeitungen, darunter die PNN, wurden zuvor als Zeitdokumente in einer Schatulle abgelegt, die traditionell unter dem Grundstein versenkt wurde. Auf 2600 Quadratmetern wird das künftige Bürgerzentrum mit Verwaltungsgebäude, Veranstaltungssaal sowie Räumen für Vereine gebaut. Verschiedene Fachämter der Stadt, die derzeit an verschiedenen Orten untergebracht sind, werden dann unter einem Dach zusammengefasst. Auch ein Gastronomiebetrieb soll wieder aufgenommen werden, wo sich einst in der Siedlung das Ordonnanzgebäude mit Brauerei befand. Der 8,3 Millionen Euro teuere Bau soll in drei Abschnitten errichtet werden, im Frühjahr 2007 soll das Bürgerzentrum fertig sein, anschließend zieht die Verwaltung in den Neubau an der Neuen Straße, mit dessen Rohbau demnächst begonnen wird. Gleichzeitig wird der Saal im Hof gebaut. Zuvor ist aber noch eine Grundwasserabsenkung notwendig, um den Keller bauen zu können. Als positives Signal für die Altstadt wertete FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz den Baubeginn, der sich zur Amtszeit von Bürgermeister Siegfried Kluge um fünf Jahre verzögert habe. Damals hätten zwei Fraktionen das Projekt blockiert, konstatierte Goetz: „Nunmehr haben sich die besseren Einsichten durchgesetzt, jetzt sind die Stadtverordneten in der Pflicht.“ Als Nachbarin freute sich trotz des zu erwartenden Lärms auch Renate Knauer: „Gut, dass es jetzt endlich losgeht.“ Auch Lars Weber, Leiter des Reha-Zentrums in der Altstadt, verbindet mit dem Bau Hoffnungen auf mehr Leben in der Altstadt – und auf ein Wegweisersystem zur Altstadt, das Besuchern die Orientierung erleichtern würde.Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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