Potsdam-Mittelmark: Ein gutes Geschäft mit Bäumen
Beelitzer Stadtwald bringt kräftig Ertrag: 150 000 Euro sind im vorigen Jahr in die Stadtkasse geflossen
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Beelitz - Rund fünf Prozent der Brandenburger Wälder gehören den Kommunen, und für die ist der Waldbesitz in den vergangenen Jahren zu einer hübschen Einnahmequelle geworden. Beispiel Beelitz: Aus dem vorigen Jahr ist ein Ertrag von satten 150 000 Euro in die Stadtkasse geflossen. In den Vorjahren kamen ähnliche Summen zusammen. Der Waldbesitz ist für die Stadt vor acht Jahren so einträglich geworden.
„Damals gab es einen regelrechten Sprung in der Forstwirtschaft“, so Forstingenieur Martin Schmitt, der die 1600 Quadratmeter Stadtwald für die Stadt bewirtschaftet. Aus einem Angebots- sei ein Nachfragemarkt geworden, anfangs dank der Industrie, dann auch wegen der Brennholznachfrage. Wurden vor zehn Jahren fünf Euro für den Kubikmeter (die Holzwirtschaft sagt ,Festmeter’) Holz bezahlt, so betrug der Erlös im Beelitzer Stadtwald im vergangenen Jahr fast 43 Euro. So wurden aus dem Holzverkauf fast 270 000 Euro eingenommen.
Dabei hätte man sogar noch mehr Holz schlagen können, der sogenannte Hiebsatz wurde nur zu 75 Prozent ausgeschöpft. Alte Biotopbäume, die ausgehölt Lebensraum vieler Tieren sind, werden durch eine „Zickzacklinie“ markiert und dürfen nicht geschlagen werden.
Insgesamt gehören den Brandenburger Kommunen etwa 55 000 Hektar Wald. Mit einem Waldbesitz von 1600 Hektar sei Beelitz im Mittelfeld, so Schmitt. Brandenburg/Havel besitzt etwa doppelt so große Waldflächen, Guben und Fürstenwalde sogar über 5000 Hektar. Der Beelitzer Stadtwald ist von Kiefern geprägt, sie wird laut Schmitt eine der Hauptbaumarten bleiben. Er verspricht allerdings, dass der Stadtwald bunter wird, besonders Traubeichen sind im vorigen Jahr nachgepflanzt worden, fast 12 000 an der Zahl, außerdem Rotbuchen, Winterlinden, Ebereschen oder Robinien.
Auf 7,5 Hektar wurde der Wald umgebaut, auf 2,4 Hektar die Kiefer verjüngt. Ein Problem ist der Wildverbiss an Laubholz, die Abschusspläne würden von den Jagdpächtern nicht erfüllt, so Schmitt. In drei Jahren soll neu verpachtet werden.
Der Beelitzer Stadtwald erstreckt sich von der Stadt Beelitz bis nach Fichtenwalde, im Süden bis nach Reesdorf und im Norden fast bis zum Teufelssee. Bekannt ist der Stadtwald durch den Naturpark Nuthe-Nieplitz und den Siebenbrüder-Wanderweg, der von der Stadtgrenze bis nach Rädel und zum Kloster Lehnin führt. Schon im Mittelalter war die Stadt durch eine markgräfliche Schenkung zum Waldbesitzer geworden. hkx
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