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Potsdam-Mittelmark: Ein Magnet ohne Zufahrt

Teltows Kaufland soll im Juni bezugsfertig sein, doch Straßenbauprobleme verzögern die Eröffnung

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Teltow - Die Bauarbeiten am Teltower Kauflandmarkt schreiten zügig voran – für einige jedoch zu zügig: Bereits im Juni soll der Markt samt Außenanlagen fertig sein. Doch bis dahin wird es an einer dringend benötigten Zufahrt an der Potsdamer Straße fehlen. Der geplante Kreisverkehr auf der Landestraße mit Anschluss an das Einkaufsgelände kann frühestens im September fertig gebaut werden. Erst mit dieser Zuwegung – sie gilt auch als Feuerwehrzufahrt – kann zum Ärger der OFB-Baugesellschaft, der Stadt und der Vermarkter des Teltower Gewerbegebiets Techno Terrain der Markt eröffnet werden.

Anlässlich der Einweihung des Kaufland-Rohbaus hatten die Bauherren der OFB gestern zum Umtrunk in die rund 4000 Quadratmeter große Halle gebeten. Unter Baulichtern und Heizpilzen wärmte sich das Publikum aus Wirtschaft und Politik, um den schnellen Baufortschritt zu feiern. Doch immer wieder mischten sich in die feierlichen Reden von OFB-Prokurist Fred Saß, Kaufland-Prokurist Manfred Lauermann und Stadtplanerin Brigitte Suntrop über die „Strahlkraft und Anziehung“ des neuen Teltower Einkaufmarktes die kritischen Worte über die fehlende Zufahrt. „Der Landesbetrieb Straßenwesen stellt das gesamte Projekt in Frage“, brachte Techno-Terrain-Verwalterin Schulze die Lage auf den Punkt: Knapp eine Million Euro hatten die privaten Investoren des Teltower Gewerbeparks in den Bau der sogenannten Bogenspange am Rande des neuen Einkaufsmarktes investiert. Über den Kreisverkehr sollte sie an die Landesstraße 76, die Potsdamer Straße, angeschlossen werden. Auch am Kreisverkehr werden sich die Investoren beteiligen. Doch der im Januar erwartete Bau verzögerte sich. Grund dafür: Der Landesbetrieb Straßenwesen hatte einen größeren Ausbaustandard gefordert. In der Folge verdoppelten sich die Kosten der Investoren am Kreisverkehr auf fast 200 000 Euro. Auch die Stadt muss nun mehr zahlen. Fast 750 000 Euro wird der Kreisverkehr, an dem auch der Landesbetrieb beteiligt ist, kosten.

Schon jetzt verhindere die fehlende Zufahrt zum Gewerbepark den Baubeginn weiterer Projekte, sagt Petra Schulze. So sollen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kaufland eine Tankstelle mit Waschstraße und „Beulendoktor“ entstehen. Im Herbst soll gebaut werden, eben wenn der Kreisverkehr fertig ist.

„Das tut uns allen mächtig weh“, sagt Schulze und schließt alle Beteiligten ein: Kann der Markt erst im September eröffnen, fehlen dem Vermieter von der OFB drei Monatsmieten. OFB-Prokurist Fred Saß hofft nun, dass zumindest Teile der Zufahrt schneller gebaut werden. Auch Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) machte sich für einen schnellen Bau des Kreisverkehrs stark. Bereits in der kommenden Woche möchte er eine Lösung mit dem Landesstraßenbetrieb erreichen. Anfang April soll die Baumaßnahme ausgeschrieben werden. „Kaufland sei ein Magnet für Investoren“, sagte Schmidt. Das Projekt spreche für die Stärke und das Vertrauen in die Region, Enttäuschungen könne man sich nicht leisten. Tobias Reichelt

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