Potsdam-Mittelmark: Ein Neubau als Geburtstagsgabe
Traditionsreiche Plötziner Feuerwehr erhielt modernes Gerätehaus
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Traditionsreiche Plötziner Feuerwehr erhielt modernes Gerätehaus Werder · Plötzin. Das kleine alte Spritzenhaus neben dem Plötziner Dorfteich hat ausgedient. Es wird zum Abstellplatz für die Oldtimer, und vielleicht entwickelt es sich eines Tages zu einem hübschen Museum. Möglich ist das, weil die Feuerwehrleute jetzt ein neues Gerätehaus haben. Es steht „im Grünen“ am Ortsausgang nach Göhlsdorf unweit der einstigen großen Obst-Lagerhallen und verfügt neben den Stellplätzen für die beiden Einsatzfahrzeuge natürlich über Gemeinschaftsräume und moderner Sanitäranlagen. Im vorigen Oktober war der erste Spatenstich für das Bauwerk getan worden, am jüngsten Festwochenende zum 825. Ortsjubiläum und zum 75. Feuerwehrjubiläum konnte es eingeweiht werden. Mit einem feierlichen Zeremoniell überreichte Werders Bürgermeister Werner Große den symbolischen Schlüssel zunächst an Stadtwehrführer Volkmar Kranig, der ihn dann an den Plötziner Löschgruppenführer Wilfried Neumann und damit in die richtigen Hände weiter gab. Die Gratulantenschar war beachtlich. Die Ortsfeuerwehren aus dem weiten Umland überreichten Blumen und Geschenke. Glückwünsche überbrachte auch eine Abordnung der Feuerwehr aus Meine in Niedersachsen, mit der es seit einiger Zeit freundschaftliche Verbindungen gibt. Es waren gute Wünsche für das 450000 Euro teure neue Haus, das mit Fördermitteln und Geldern der Stadt Werder finanziert wurde Ein besseres Geschenk hätte sich die Plötziner Feuerwehr anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens nicht wünschen können. Am Sonnabend bot sie mit ihren 22 Aktiven und der 12 Mitglieder zählende Jugendgruppe dazu ein anspruchsvolles Programm mit Schauübungen; am Sonntag war sie mit zwei Fahrzeugen, einem von Pferden gezogenen Spritzenwagen und vielen anderen Erinnerungsstücken am großen Festumzug zum Ortsjubiläum beteiligt. Anlässlich der Feierlichkeiten konnten die Besucher im Gerätehaus erstmals in den historischen Seiten der Feuerwehr blättern. Bärbel Belß hat mit Tochter Madleen in mehrmonatiger Arbeit eine bemerkenswerte Chronik geschaffen, die mit einer Fülle von Daten über das Wirken der 1929 von Fritz Wils, Reinhold Große, Otto Schultze und Albert Neumann gegründeten Feuerwehr berichtet. Über den großen Brand im Jahre 1930 ist nachzulesen, über den Bombenangriff im Januar 1943 und über den Absturz eines Hubschraubers im Jahre 1961, von dem auch noch ein Wrackteil im Gerätehaus zu sehen ist. Die Dokumentation schildert die Löscheinsätze mit Pferdefuhrwerken und Tragespritze, die Entwicklung der Technik mit der Anschaffung des ersten Motorfahrzeuges im Jahre 1951. Einen Robur-Löschwagen haben die Kameraden inzwischen als Solidaritätsgeschenk nach Montenegro abgegeben. Die Chronik ist eine fundierte Zeitreise durch die Geschichte und ein schöner Blick in die Entwicklung des rund 1000 Einwohner zählenden Dorfes, in deren gesellschaftlichem Leben die Feuerwehr maßgeblich mitwirkt. Auch wenn es darum geht, schöne Fest zu feiern. Georg Jopke
Georg Jopke
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