Potsdam-Mittelmark: „Ein schöneres Geschenk kann es kaum geben“
Zum 120. Geburtstag bekam die Werderaner Feuerwehr gestern neue Wache und neues Löschfahrzeug
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Werder (Havel) - 120 Jahre alt wird die Freiwillige Feuerwehr in Werder (Havel) in diesem Jahr. Und Stadtwehrführer Lothar Boreck findet, dass es ein schöneres Geschenk kaum geben kann: Den Feuerwehrkameraden wurden gestern offiziell die Schlüssel zur neuen Feuerwehrwache übergeben. Eine neue Halle für sechs Fahrzeuge und mit einem Waschplatz wurde gebaut. Und das Dienstgebäude ist nach dem jetzt abgeschlossenen Umbau nicht mehr wiederzuerkennen. Großzügige Lager- und Aufenthaltsräume stehen zur Verfügung, moderne Sanitärräume, Büros und mit Computern bestückte Zimmer für die Jugendfeuerwehr. Schmuckstück ist der Schulungsraum für 60 Kameraden. In Katastrophenfällen könnte das Rathaus in die Feuerwache ziehen und die Stadt von hier aus verwaltet werden.
Die Investitionen beliefen sich auf 2,5 Millionen Euro und wurden komplett von der Stadt gedeckt. Bürgermeister Werner Große (CDU) geht davon aus, dass damit für die nächsten 50 Jahre weder ein Neubau noch eine Erweiterung vonnöten sein wird. Bewusst habe man auch an der Gebäudegestaltung nicht gespart, „wir wollten im Sanierungsgebiet eine anspruchsvolle Architektur verwirklichen“.
An eine Fassadenseite soll nun möglicherweise noch die Stadtsilhouette von Werder mit dem heiligem Florian aufgemalt werden. Doch Stadtwehrführer Lothar Boreck konnte sich gestern nicht nur für die neue Wache bedanken. Werders Feuerwehrleute bekamen auch noch ein neues, über 300 000 Euro teures Löschfahrzeug mit hochmodernem Schaumbildner, der gerade bei Autobahneinsätzen, bei denen keine Hydranten zur Verfügung stehen, viel Wasser sparen kann. Viele der 239 Einsätze im vergangenen Jahr waren auf Autobahnunfälle zurückzuführen, keine andere Wache im Landkreis muss so oft zu den auch emotional oft aufreibenden Einsätzen auf Autobahnen ausrücken, wie es gestern hieß. Mit dem neuen Löschfahrzeug ist die DDR hier endgültig Geschichte: Der letzte W 50 kann ausgemustert werden, wie Lothar Boreck erklärte. Er kann mit 2000 Litern übrigens weniger als die Hälfte des Löschwassers transportieren wie das neue Fahrzeug. Dennoch wird auch in den nächsten Jahren in die Feuerwehrausstattung investiert werden müssen, die ersten nach der Wende gekauften Fahrzeuge haben mit 20 Jahren ihre Lebensdauer bald erreicht.
Das Jubiläum nahm Boreck gestern zum Anlass, an die Gründungszeit der Feuerwehren zu erinnern: Handwerker hätten die ersten Feuerwachen gegründet, Gesellen nur eingestellt, wenn sie Feuerwehrmitglied wurden. Boreck: „Heute ist es oft leider andersrum.“ Henry Klix
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