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Potsdam-Mittelmark: Ein Tag für die Zukunft

Beim Girlsday in Werder beschäftigten sich Mädchen mit der Frage, was sie später einmal tun wollen

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Beim Girlsday in Werder beschäftigten sich Mädchen mit der Frage, was sie später einmal tun wollen Werder – Linda steht anfangs noch abwartend am Eingang, weil sie von dort erst mal erkunden will, „was so los ist und wer noch so da ist". Mit Mutter und Schwester ist die 13-Jährige aus Glindow in die Werderaner Havelauenhalle zum „Girlsday“ gekommen. Es ist der zweite Zukunftstag für Mädchen, der dort am Samstag stattfand. Von der großen Schwester bekam Linda den Tipp, weil es an so einem Tag Infos zu Berufen gibt und außerdem ein bisschen Spaß. Lindas Schwester ist 16 und hat schon ein Zukunftsziel, seit sie vor einem Jahr ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei absolvierte. Sie will Jura studieren, aber Linda will erst einmal wissen, welche Berufe es gibt. An einem Stand kann man sich in eine Liste eintragen, um Bewerbungsgespräche zu trainieren. Neben der Liste liegt eine Mappe mit Tabellen, in denen aufgezählt wird, welche Voraussetzungen man für bestimmte Tätigkeiten mitbringen muss. Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und selbständiges Arbeiten werden da genannt und die Tätigkeiten sind überwiegend im Pflegebereich. Zum Thema Ausbildung gibt es auch noch einige Broschüren, aber die Mädchen interessiert vor allem das Quiz, bei dem es Preise zu gewinnen gibt. Nebenan ist der Stand der Polizei und ein Mädchen erkundigt sich, wie man Kriminalistin wird. Dafür muss der gehobene Polizeivollzugsdienst absolviert werden, der ein dreijähriges Studium beinhaltet, erklärten ihr die beiden Polizeimeisterinnen. Anschließend sind noch zwei Jahre bei der Bereitschaftspolizei zu absolvieren. Man muss mindestens 1,65 Meter groß und sportlich sein. Und schüchtern sollte man nicht sein. Doch da haben viele Mädchen noch Probleme, weiß Herdis Taborsky, die in der Stadtverwaltung für Jugendarbeit verantwortlich ist und mit dem JOB e.V die Veranstaltung organisierte. „Sie müssen lernen, Fragen zu stellen, sich mehr zutrauen", so Taborsky. Deshalb sei es gut, wenn die Mädchen sich am „Girlsday“ ausprobieren. Zum Beispiel beim Erste-Hilfe-Crash-Kurs, den der Malteser-Hilfsdienst an diesem Tag anbietet. Erstaunlich waren an diesem Nachmittag die Verwandlungen, die aus vielen schüchternen Mädchen selbstbewusste Teenager werden ließen, die statt leise zu kichern, laut lachten. Dafür sorgten eine Visagistin und eine Friseurin. Sie brachten Farbe und Pepp in den „Girlsday", da leuchteten Lippen in Pink, erröteten Wangen und glitzerten Lidschatten. So manch brave Haarmähne bekam Schwung durch eine kesse Steck- oder Flechtfrisur. Auch Linda freute sich über ihre witzige Punkfrisur, die ihre Mutter sehr niedlich fand. Viele Mädchen trauten sich in der zweiten Hälfte des Nachmittages auch Fragen zum Rauchen und zur Sexualität zu stellen. Anja Köhn von der Gmünder Ersatzkasse war dafür die richtige Ansprechpartnerin, außerdem hatte sie Broschüren zu diesen Themen mitgebracht. Für die Mädchen, die ihre Hemmungen überwanden war es ein wichtiger Tag, für die Organisatoren Verpflichtung weiter zu machen. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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