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Bauen in Caputh: Ein Traum aus Klinker

Das Blütenviertel in Caputh soll durch Ziegelsteine geprägt sein. Das Bebauungsplanverfahren soll bis Ende 2013 abgeschlossen werden

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Schwielowsee - Klinker in gelb, rot und braun, an Fassaden und auf Wegen, verschieden gemustert: Das neue Caputher Blütenviertel soll durch Ziegelsteine geprägt sein. Das jedenfalls sehen die Pläne des renommierten Berliner Architekturbüros Graft vor, die langsam Gestalt annehmen. Die Klinker sollen das verbindende Element für das neue Wohn- und Einkaufsquartier werden, sagte Graft-Architekt Sven Fuchs am Mittwochabend im Ortsbeirat. Er stellte dort mit seinem Kollegen Lars Krückeberg den Zwischenstand des Projektes vor.

Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren, es soll voraussichtlich bis zum Jahresende abgeschlossen werden. Dann könnten Bauanträge gestellt werden. Die Graft-Architekten arbeiten derzeit daran, wie die öffentlichen und privaten Bereiche, die Einzel-, Doppel-, Reihenhäuser und Villen in eine gedachte Achse zwischen dem Schlosspark Caputh und dem Caputher See eingebunden werden können. Etwa 80 Wohneinheiten lassen sich auf den Vorentwürfen erkennen, trotzdem soll es Platz für eine zum Anger aufgeweitete Erschließungsstraße mit vielen Bäumen, Raum für private Gärten und eine öffentliche Grünanlage an einer Flanke des Quartiers geben.

Viele Gestaltungsideen und auch die Dachformen seien noch offen, wie Lars Krückeberg betonte. Was am Ende gebaut wird, würde auch davon abhängen, ob das Blütenviertel abschnittsweise oder in einem Zuge, von Graft oder von anderen Architekten errichtet werde. Der anfangs einmal geplante Turm habe sich als nicht durchführbar erwiesen, so Krückeberg. Die Ziegelidee ist immerhin partiell im Entwurf des Bebauungsplans fixiert: Für die Fassaden an der Haupterschließungsstraße soll kein anderer Baustoff zugelassen werden.

Wie lange also bleibt Graft im Boot? Die Architekten des Büros gelten als „Popstars der Architektur“ und bauen weltweit Shoppingmalls, Hotels und Villen für Stars und Prominente. Investor Lothar Hardt versicherte gegenüber den PNN, dass Graft nicht nur die Vorarbeit für das Blütenviertel leistet, sondern nach dem Abschluss des Bebauungsplanverfahrens, in dem die Art und Weise der Nutzung fixiert wird, auch die Architektur für das neue Quartier liefern werde. Dafür stehe er als Bauherr des Projektes ein. „Sollten Bestandteile mit anderen Bauherren errichtet werden, wird es eine Vereinbarung zu Graft geben“, so Hardt.

Nur beim größten Baukörper des Quartiers wird eine Ausnahme gemacht: Für den neuen Rewe-Markt konnten die Graft-Architekten lediglich Einfluss auf die Fassadenfarbe nehmen. „Wir hätten das gern geplant, aber es gibt keinen Handelskonzern in Deutschland, der da mitspielt“, so Architekt Krückeberg. So sei das für Caputh geplante, energieeffiziente „Rewe Green Building“ ein zertifiziertes und ausgefeiltes System, das architektonische Eingriffe fast unmöglich macht. Auch finanzielle Spielräume gibt es kaum. Krückeberg: „Das Gebäude ist akzeptabel, sonst hätten wir unser Veto eingelegt.“

Der 1600 Quadratmeter große Vollversorger soll als erster Baustein des Blütenviertels bereits im Frühjahr 2014 stehen. Ob auch, wie vom Ortsbeirat vorgeschlagen, ein Kitaneubau errichtet wird, ist offen. Platz dafür wäre vorhanden, wie Investor Hardt versicherte. Henry Klix

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