Potsdam-Mittelmark: „Eindeutiges Signal“
Offener Brief gegen rechte Gewalt in Michendorf
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Michendorf - Engagierte Einwohner der Gemeinde Michendorfer haben jetzt einen Offenen Brief an die Opfer des Überfalls am 22. Januar im Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ geschrieben. Das Geschehen sei auch ein „Schlag ins Gesicht der Gemeinde gewesen“, heißt es darin. Wie berichtet, war bei dem rechtsextremen Überfall auf eine Geburtstagsparty ein 17-Jähriger so schwer im Gesicht verletzt worden, dass er stationär behandelt werden musste. Die Polizei nahm Ermittlungen gegen fünf Tatverdächtige auf.
Daraufhin trafen sich Vertreter der örtlichen Parteien, der Gemeindeverwaltung, Sozialarbeiter, Lehrer und Jugendliche, um ein breites kommunales Bündnis gegen rechte Gewalt aus der Taufe zu heben. Dabei wurde auch die Idee des Offenen Briefes aufgegriffen. „Er soll nun von möglichst vielen Bürgern unserer Gemeinde unterschrieben werden, um so ein eindeutiges Signal zu senden, dass wir keine rechte Gewalt in Michendorf dulden wollen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei sollen insbesondere auch die Michendorfer angesprochen werden, die in der Kommunalpolitik, in den Vereinen, Kirchen und Feuerwehren bekannt sind und Einfluss haben.
„Wir wollen Ihnen sagen, dass wir missbilligen, was Ihnen angetan wurde, dass wir solch ein Verhalten nicht tolerieren wollen und dass wir mit Ihnen mitfühlen“, wird in dem Brief an die Opfer betont. Ziel sei es, etwas dagegen zu tun, „dass eine Minderheit von gewalttätigen Jugendlichen Verbrechen begeht und sich dabei am Nationalsozialismus orientiert“. Weiter heißt es: „Ein Brief mit unserer Entrüstung und Solidarität mag wenig ausrichten gegen die feigen nächtlichen Aktionen. Dieser Brief ist trotzdem diktiert von der Absicht, mit Mut und Entschlossenheit dafür einzutreten, dass Sie und wir hier frei von Nazis, Schlägern und Angst leben können.“ wh
Der vollständige Brief und weitere Informationen im Internet:
www.michendorf.de
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