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Potsdam-Mittelmark: Eine Frage der Kompetenz

Disput zwischen Bürgermeister und Politik

Stand:

Teltow - Die Stelle des künftigen Teltows Kulturkoordinators will Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) mit Personal aus der eigenen Verwaltung besetzen. Doch das widerspricht den Vorstellungen der Stadtverordneten, die sich für diesen Posten eine externe Fachkraft wünschen, die zumindest über einen Fachschulabschluss verfügt.

Harsche Kritik musste sich daher der Bürgermeister am Montag im Hauptausschuss von Ronny Bereczki (CDU) anhören: „Wir fühlen uns verschaukelt!" Denn die Stadtverordneten hätten zu den Anforderungen an die Stelle des Kulturkoordinators bereits klar bekundet, dass sie eine Fachkraft wünschen. Aber die Verwaltung agiere wieder einmal dagegen, beklagte Bereczki, „das ist nicht der Umgang, den wir miteinander pflegen sollten“. Auch Hauptausschuss-Chefin Petra Nicksch-Kasdorf (Linke) pflichtete bei: „Das Thema sollten wir nicht unter den Teppich kehren.“

Ursache für die Meinungsdifferenzen zwischen Stadtverordneten und Verwaltung sind unterschiedliche Vorstellungen zum Aufgabengebiet eines Kulturkoordinators. Das wurde bereits im jüngsten Sozialausschuss deutlich, in dem Ausschuss-Chef Eberhard Derlig umriss, dass es nicht nur darum ginge, den Ernst-von-Stubenrauch-Saal zu vermieten, sondern die gesamte Stadtkultur zu koordinieren. Dazu würden auch Bibliothek, Bürgerhaus, Jugendkunstschule und zahlreiche Vereine zählen. Derlig, der selbst jahrelang die kulturellen Fäden für Teltow in der Hand hielt, warnte davor zu glauben, es ginge nur darum, Kultur zu verwalten. Vielmehr gehe es um Inhalte und Prozesse, für die der künftige Koordinator auch „ausreichenden Handlungs- und Entscheidungsfreiraum“ haben müsse. Diese Stelle nun mit einem Mitarbeiter aus der Verwaltung zu besetzen, werde auch dem Anspruch des Kulturkonzeptes nicht gerecht, so der FDP-Stadtverordnete Derlig.

Schmidt widersprach, weil man einem Mitarbeiter aus der Verwaltung nicht schon vorab seine Bemühungen absprechen könne. „Es gibt bei uns Mitarbeiter, denen man diese Arbeit durchaus zutrauen kann“, glaubt der Bürgermeister. Doch nicht wenige Stadtverordneten argwöhnen, dass es nur darum gehe, den Personalüberhang der Verwaltung zu beschäftigen. Petra Nicksch-Kasdorf schlug daher vor, das Thema noch einmal in den Fraktionen zu beraten, bevor es erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden soll. KiG

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