
© A. Koska
Potsdam-Mittelmark: Eine gute Entscheidung
Mit einer Ehrennadel wurde am Freitag ehrenamtliche Arbeit in Fichtenwalde ausgezeichnet
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Beelitz - Zum bereits 10. Mal lud der Fichtenwalder Ortsvorsteher Tilo Köhn am Freitagabend die Vertreter der Vereine – immerhin zehn davon gibt es im Ort – und der Kommunalpolitik zur einer Festveranstaltung ein. Der Höhepunkt war die Verleihung der „Fichtenwalder Ehrennadel“. Wer diese Auszeichnung erhalten sollte, blieb bis kurz vor der Zeremonie geheim. „Nur die Ortsbeiratmitglieder und die Protokollantin sind informiert“, schmunzelte Köhn.
In seiner Laudatio lobte er die ehrenamtliche Arbeit im Ort, zu der etwa das Angebot von Mediations- und Englischkursen an der Grundschule gehörte. Bei diesen Worten richteten sich alle Blicke auf Hartwig Rolf. Der 46-jährige Jurist, hauptberuflich beim Brandenburger Verkehrsministerium beschäftigt, ist seit sieben Jahren Vorsitzender des 1999 gegründeten „Fördervereins Kinder und Jugendliche in Fichtenwalde“.
Der Verein bietet in Zusammenarbeit mit der Grundschule, der Kita und dem Jugendklub ein breites Zusatzangebot für Kinder und Jugendliche an. Dazu zählen neben der Fremdsprachenförderung auch Kurse zur Selbstverteidigung oder eine Fahrradwerkstatt. Die Kosten trägt zu 50 Prozent der Verein, den Rest müssen die Eltern selbst übernehmen. Daneben organisieren Rolf und seine Mitstreiter regelmäßig Feste und bieten Vorlesenachmittage an. Der Vereinsvorsitzende Rolf schaute überrascht in die Runde, als ihm klar wurde, dass er gemeint war. „Es ist eine große Ehre für mich, aber ich verstehe die Auszeichnung als eine für den ganzen Verein und auch die Gründerin Frau Mühlinghaus“, gab Rolf den Hauptteil der Ehrung an den Verein weiter. „Eine gute Wahl“, entfuhr es dann auch spontan der Schulleiterin der Fichtenwalder Grundschule, Ines Mülhens-Hackbarth. Der Verein kooperiert vor allem bei seinem Kursangebot eng mit der Schule. Mit immerhin knapp 100 Mitgliedern ist der Förderverein der zweitgrößte im Dorf.
„Wir hatten einige Vorschläge und haben uns die Entscheidung nicht einfach gemacht“, erinnerte sich Tilo Köhn an die Diskussion vor einer Woche im Ortsbeirat. Der Förderverein leiste aber ohne viel Aufhebens und in aller Stille ausgezeichnete Arbeit, so der Ortsvorsteher. Hartwig Rolf ist der 22. Träger der „Fichtenwalder Ehrennadel“. Mittlerweile erhält jeweils nur noch eine verdiente Persönlichkeit die Auszeichnung. In den ersten Jahren waren meist noch mehrere Personen geehrt worden. „Es soll jedoch etwas besonderes sein“, so Köhn.
Der Ortsvorsteher nutzte seine Rede, um zugleich auch auf das vergangene Jahr zurückzublicken. Mit der neuen Straßenreinigungssatzung, der Sanierung der alten Sporthalle sowie der Eröffnung eines Discountermarktes an der Berliner Straße sei viel für die Lebensqualität im Ort getan worden, so Köhn. Der Ort wächst, knapp 3000 Einwohner sind in Fichtenwalde zu Hause.
Auch deshalb sei die Arbeit der Bürgerinitiativen gegen Flug- und Autobahnlärm und gegen Windkraft nicht zu unterschätzen, so Köhn. Sie trügen dazu bei, dass auch weiterhin Menschen nach Fichtenwalde ziehen wollten. Im kommenden Jahr stünden die Planungen für eine neue Sporthalle, die Erweiterung der Kita sowie erste Schritte in Richtung eines Radweges nach Busendorf an. Das jährliche Sommerfest soll im Rahmen des Deutschen Wandertages am 16. Juni stattfinden. Andreas Koska
Andreas Koska
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