Potsdam-Mittelmark: Eine lebensbejahende Party
Am Samstag findet in Michendorf zum sechsten Mal das Festival „Rock gegen den Strom“ statt
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Michendorf - Auch wenn sich der Sommer etwas rar gemacht hat: Auf ein Open Air wollen die Michendorfer nicht verzichten. Deshalb gibt es am heutigen Samstag wieder das Festival „Gegen den Strom“, das nunmehr zum sechsten Mal auf dem Sportplatz der SG Michendorf am Wolkenberg-Gymnasium stattfindet.
So fröhlich und ausgelassen es auch dieses Jahr wieder zugehen mag, das Festival hat eine eher unangenehme Hintergrundgeschichte – und ist gleichzeitig aber eine Erfolgsstory. Als im Jahr 2006 eine Gruppe Rechtsradikaler eine Geburtstagsparty im Michendorfer Gemeindehaus „Apfelbaum“ überfallen hatte, reichte es den Michendorfern – und sie zeigten, wie gelebte Zivilcourage auszusehen hat.
Es gründete sich zunächst die Bürgerinitiative „Wir kümmern uns selbst“ (Wikus), die Unterstützung von der Gemeinde und dem Jugendklub „Jumix“ erhielt. Die Idee war, bürgerschaftliches Engagement zu bündeln und einmal im Jahr ein Festival als Zeichen stattfinden zu lassen, welches sich explizit gegen Gewalt und Intoleranz positionieren soll – organisiert wurde es von der Michendorfer Band „.approx“.
Die Schüler des Wolkenberg-Gymnasiums werden dazu wieder ein Rahmenprogramm zu einem Thema gestalten, welches im vergangenen Jahr vom Publikum ausgewählt wurde: Dieses Jahr lautet es „Musik und Gewalt“. Während einer Projektwoche wurden dazu Plakate und Präsentationen erarbeitet.
Und natürlich steht auch das musikalische Erlebnis wieder im Vordergrund: Und da kann sich das „Gegen den Strom“ durchaus mit den großen Festivals messen lassen. Mit der Hip-Hop-Crew „Berlinutz“ aus der nahen Hauptstadt gibt es nicht nur eine lebensbejahende Party, sondern auch eine der meistgebuchten Bands der Hauptstadt zu erleben.
Aber auch aus Potsdam findet eine Band den Weg in die Nachbargemeinde: Die „Koalakrew“ besteht aus sieben Musikern, die mit Beatbox, Bläsern, Bass und Gitarre einen funky Sound verbreitet, bei dem keiner stehen bleibt – mit einem lässig-wabernden Rhythmus, der wie geschaffen für ein Open Air ist.
Die Michendorfer „.approx“, um die es etwas ruhig geworden ist, sind diesmal nicht dabei, schicken aber trotzdem einen aus ihren Reihen ins Rennen: Der Singer-Songwriter Erik Burmeister wird mit souliger Stimme und augenzwinkernden Texten seine Gitarre umschnallen – und ganz bestimmt seine „Johanna“ von der Tanzfläche locken. Außerdem gibt es noch die Stammgäste des Festivals: „Jacke wie Hose“, die aus Bewohnern und Mitarbeitern aus dem „Haus Norbert“ in Michendorf bestehen, machen Musik, die jenseits der großen Perfektion liegt – und wollen die Bühne dennoch nicht den gestandenen Musikern überlassen. Was dabei herauskommt? Eine der hörens- und sehenswerten Bands der Region, versprochen. Und im Anschluss gibt es noch Party mit dem zuverlässigsten Party-DJ aus Potsdam: DJ Happy Poreppi hat wieder die heißesten Scheiben im Gepäck. Oliver Dietrich
„Gegen den Strom“-Open Air am Samstag, 13. September, in Michendorf auf dem Sportplatz des Wolkenberg-Gymnasiums. Eintritt 2 Euro, Kinder die Hälfte. Los geht es um 16 Uhr.
Oliver Dietrich
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