zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Eine Woche Bürgermeister

Werder (Havel) - Eine Blütentherme, in der man auch wirklich baden kann, ein Tunnel unter den Bahngleisen und keine Häuserruinen: Mit diesen Themen beschäftigten sich elf Werderaner Kinder in der vergangenen Woche. Bei der Aktion „Gebt den Kindern das Kommando“, die die Stadtbibliothek, der Jugendclub und das Familienzentrum organisierten, sollten sich die Kinder überlegen, was sie als Bürgermeister der Stadt ändern würden.

Stand:

Werder (Havel) - Eine Blütentherme, in der man auch wirklich baden kann, ein Tunnel unter den Bahngleisen und keine Häuserruinen: Mit diesen Themen beschäftigten sich elf Werderaner Kinder in der vergangenen Woche. Bei der Aktion „Gebt den Kindern das Kommando“, die die Stadtbibliothek, der Jugendclub und das Familienzentrum organisierten, sollten sich die Kinder überlegen, was sie als Bürgermeister der Stadt ändern würden. Die Ergebnisse präsentierten die Neun- bis Zwölfjährigen am gestrigen Freitag im Alten Rathaus.

„Es nervt, dass die Therme ewig nicht fertig wird“, sagt Johanna, die mit drei anderen Mädchen eine Fotogeschichte von einer enttäuschenden Fahrt in die Havelauen gestaltet hat. Statt wie gewünscht in der Therme zu baden, stehen sie darin vor einem Zaun mit dem Schild „Baustelle, betreten verboten“. Daraufhin machen die Kinder einen Termin bei Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU), die in der Fotogeschichte auf die Frage nach einem Eröffnungstermin mit „Die Verhandlung läuft“ antwortet. Gestern lud Saß die Mädchen ein, die Thermenbaustelle im Sommer gemeinsam zu besichtigen.

Auf dem Weg dahin müssen die Bahnschranken überquert werden. Seit Jahren setzt sich Werder dort für einen Tunnel ein. Auch die zweite Kindergruppe findet den wichtig, denn: „Dort ist häufig Stau und die Regierung ist ratlos“, so der Tunnelgruppen-Sprecher. Die Lösung: Die Jungs machen eine Fotogeschichte über Superhelden mit Laser-Augen und Bagger-Nasen, die den Tunnel schnell bauen.

Die dritte Kindergruppe hatte da realistischere Ansätze: Sie störten sich an einem leer stehenden Haus in der Hans-Sachs-Straße, in dem immer wieder Kinder und Jugendliche spielen, sich verstecken und vor dem Fahrräder gestohlen wurden. Das verarbeiteten sie in Comic-Zeichnungen und lösten das Problem in den Bildern mit einem Zaun ums Haus. Das echte Ordnungsamt hat inzwischen den Hausbesitzer angeschrieben: Er muss nun die ehemalige Hundeschule unzugänglich für Kinder machen.

Die durch das Projekt „Kultur macht stark“ finanzierte Aktion soll im kommenden Herbst wiederholt werden. eb

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })