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Potsdam-Mittelmark: Einen Kirschkönig gibt es auch
Am ersten Juliwochenende feiert Glindow sein Kirsch- und Ziegelfest
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Werder (Havel) - Sie haben alle dieselbe Abiturklasse im Ernst-Haeckel-Gymnasium besucht: Die Baumblütenkönigin 2010 Jessica Seiffert, die Baumblütenkönigin 2011 Victoria Tremel – und Glindows nächste Kirschblütenkönigin Claudia Müller. Zum Kirsch- und Ziegelfest am 2. Juli wird die 25-Jährige inthronisiert. Zwar stammt Claudia Müller nicht aus Glindow, sondern aus dem Werderaner Ortsteil Phöben. Dennoch fühlt sie sich dem Ort sehr verbunden und ist – wie fast alle ihre Amtsvorgängerinnen – Mitglied des „Glindower Carneval Clubs“.
Die 25-Jährige hat gerade ihr Pädagogik-Studium in Bamberg abgeschlossen und wird ab August in Neuruppin Erzieherinnen ausbilden. Ihr Hobby ist – für eine Phöbenerin naheliegend – das Reiten. Im Ort haben Pferde eine lange Tradition. Ihr Pferd steht in der Phöbener Polo- und Reitanlage. Auch ihr Lebensgefährte mag Pferde und ist als Bereiter im Kemnitzer Gestüt Bon homme tätig.
Claudia Müllers frühe Vorfahren waren Obstbauern. Was sie noch nicht auf der Kirsche hatte, wurde mit dem Festkomitee nachgeholt. Das hat sie mit wichtigen Standorten in Glindow, seiner Ziegel- und Obstbautradition vertraut gemacht, so der Chef des Festkomitees, Karnevalspräsident Christian Buge. So wurde die neue Kirschkönigin fit für das Kirsch- und Ziegelfest und all die anderen Termine gemacht, zu denen sie den Ort in den kommenden zwölf Monaten repräsentiert.
Zum Kirsch- und Ziegelfest am 2. Juli um 14 Uhr werden sich alle 13 ehemaligen Kirschköniginnen an der Glindower Bogenschießanlage treffen: Künftig soll dort für jede Königin eine Japanische Zierkirsche gepflanzt werden, in diesem Jahr wird mit drei Bäumen begonnen. Danach startet der Festumzug zum Festgelände am Jahnufer. Um 15.45 Uhr wird Claudia Müller dort feierlich ihr Amt übernehmen. Die Robe wurde von „Werder Frucht“ gesponsert. Samstagabend steigt der „Kirschball“ mit der Glindower Rockformation „Orions“ im Deutschen Haus.
Am Sonntag geht es auf dem Ziegeleigelände in der Alpenstraße weiter. Dort wird auch wieder die Feldbahn ihre Ründchen drehen. Mit einer ausgedehnten Fahrt in die Glindower Alpen klappt es auch in diesem Jahr noch nicht, wie Ortsbeiratsmitglied Hermann Bobka bedauert. Die Untere Naturschutzbehörde will die alten Schienenrechte nicht anerkennen und hat einen Baustopp für die im Frühjahr begonnene Gleisverlegung erteilt. Jetzt hofft Bobka auf den Erfolg eines Widerspruchsverfahrens, in dem rechtliche Aspekte abgeklopft werden. Einer, der dafür sorgen wird, dass es beim Kirsch- und Ziegelfest genügend Kirschen gibt, ist Obstbauer Heiko Wels. Zwar hat auch er in diesem Jahr mit miesen Erträgen zu kämpfen. Allerdings hat er seine Plantagen geschickt an verschiedenen Standorte verteilt. Auf einem 1,5 Hektar großen Flurstück hatte er Glück: Die Bäume dort hängen prallvoll mit Kirschen. Den Ort will er aus Angst vor Kirschdieben nicht in der Zeitung lesen.
Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm nennt Wels den „Kirschkönig von Glindow“. „Er hat in diesem Jahr nicht nur die meisten Kirschen, es ist auch die beste Qualität weit und breit“, so der Gartenbauexperte. Nun muss noch eine zweite Krone gebastelt werden. Henry Klix
Festprogramm im Internet unter:
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