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Potsdam-Mittelmark: Einfamilienhäuser und Gastronomie geplant

Investor stellte Projekt für Hangbebauung am Potsdamer Platz vor

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Schwielowsee · Ferch - Die immergrüne Fercher Bebauungsplanung „III/92 Beelitzer Straße“ von 1992 geht wieder einmal in die Genehmigungsrunde. In den 90er Jahren hatten der damalige brandenburgische Bauminister Hartmut Meyer und der „ein neues Ferch“ versprechende Investor Berg während einer euphorischen Veranstaltung bereits schon einmal den Grundstein für die so genannte Hangbebauung am neuen Potsdamer Platz gelegt.

Den Grundstein gibt es lange nicht mehr. Aber der Leipziger Investor Günter Matz will das Projekt, nun als B-Plan „Potsdamer Platz/Seeweg“, realisieren. Den Mitgliedern des Fercher Ortsbeirates wurde die „Idee“ während ihrer jüngsten Sitzung vorgestellt. Demnach beabsichtigt der Bauherr, auf der jetzigen etwa einen Hektar großen Hangbrache sechs Einfamilienhäuser zu errichten. Da es sich um einen Teil des Fercher Sanierungsgebietes handelt, sind deren baulichen Festsetzungen zu berücksichtigen. Auf der angrenzenden Seewiese ist an ein Gebäude mit Parkfläche gedacht, das als Treffpunkt mit gastronomischer Bewirtschaftung vor allem bei Veranstaltungen auf der nun schon traditionellen Feierwiese dienen soll.

„Über eine entsprechende Definition müssen wir uns bei der Aufstellung des Plans noch verständigen“, empfahl Ortsbürgermeister Roland Büchner, „vielleicht ,Bürgerhaus“ oder nur einfach ,Dorfkneipe“?“ Nach den Vorstellungen des Investors sollte es jedenfalls eine kleine örtliche Einrichtung aber kein Ausflugsziel sein.

Ortsbeiratsmitglied Hans-W. Kürth meldete Bedenken an: „Die Wohnbebauung am Hang könnte bei Veranstaltungen zu Einschränkungen führen. Deswegen hatten wir festgelegt, die Seewiese extra freizuhalten.“Der Ortsbürgermeister macht sich darum weniger Sorgen. „Das Gesetz gestattet in diesem Falle 18 Veranstaltungstage im Jahr. Wir kommen höchstens auf die Hälfte, wobei sich die kritischen Zeiten sonntags zwischen 13 und 15 Uhr und sonst nach 22 Uhr regeln lassen.“ Aber in Bezug auf die Gastronomie müsse geklärt werden, was baurechtlich genehmigungsfähig ist. Für den Veranstaltungsplatz brauche man jedoch eine solche Einrichtung.

Büchner machte klar, dass das erneute Angebot der Hangbebauung positiv verfolgt werden sollte, „sonst geht es nicht weiter, die Brache bleibt Brache und damit ein unrühmlicher Fleck in Ferch“. Es bliebe allerdings noch die Alternative, „alles platt zu machen und Gras anzusäen, also eine Grünfläche draus zu machen. Aber das soll nicht in unserem Sinne sein.“

Investor Günter Matz sagte, dass der vorliegende Vorschlag einige Varianten offen lasse. So wäre über die Form und die Lage der Gastronomie noch zu reden, um den günstigsten Blick auf den Schwielowsee zu gewährleisten. Er schlug auch vor, eine große steinerne Brandschale für die beliebten Lagerfeuer in der Nähe des Seewieseufers einzurichten. Abschließend empfahlen die Fercher Ortsbeiratsmitglieder, den Bebauungsplan in das Genehmigungsverfahren zu bringen. Wolfgang Post

Wolfgang Post

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