zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: „Einige sind nicht mehr dabei“

Schüler-GmbH der educon-Akademie im Lendelhaus will trotz Schulschließung durchhalten

Stand:

Werder (Havel) - Mit einer „Juni-Käfer-Party“ haben am Wochenende Schüler der educon-Akademie einen Laden für Regionalprodukte eröffnet. Insgesamt 18 Schüler des ersten Jahrgangs für Tourismusmarketing des privaten Bildungsträgers haben unter Leitung der Dozentin Cornelie Pommer die Idee umgesetzt, regionale Produkte zu verkaufen und gleichzeitig auf die Hersteller und deren Angebote hinzuweisen. „Die Idee ist, Informationen zu den Produkten zu geben und dadurch auf die Hersteller neugierig zu machen“, so Pommer. Mit dem Lendelhaus, in dem sich auch ein Restaurant und ein Skulpturengarten befinden, Theater und Ausstellungen stattfinden, hat man einen zentralen Standort auf der Insel gefunden.

Probleme gibt es indes mit dem bisherigen Träger des Schüler-Ladens. Das Bildungsministerium hat in der vergangenen Woche der Akademie die Zulassung entzogen, gegen educon wird wegen Betrugs ermittelt. Die jungen Betreiber des Ladens, die sich in einer Schüler GmbH mit dem klingenden Namen „ÄPPELbunt“ zusammengeschlossen haben, wollen dennoch durchhalten. „Wir befinden uns im Schwebezustand, führen Gespräche mit einer anderen Schule, die uns geschlossen übernehmen könnte“, sagt die von den Schülern gewählte Geschäftsführerin des Schülerladens, Susanne Wojnowski. Den Willen weiterzumachen haben fast alle. „Einige sind allerdings nicht mehr dabei“, so Wojnowski. Ob das Konzept der regelmäßigen Wochenendöffnung durchgehalten werden kann, ist ungewiss. „Wir hoffen es, auch wenn wir jetzt nicht mehr so viele sind“, sagt Katja Westendorf, die ebenfalls der Firmenleitung angehört.

Christoph Höhne, Geschäftsführer der Eigentümergesellschaft des Lendelhauses, sieht die Probleme des Bildungsträgers gelassen. „Unser Unternehmen ist losgelöst von der Schule, wir entwickeln unser Konzept Schritt für Schritt weiter“, sagt Höhne und schaut von der neu eröffneten Empore auf die Havel. „Der Laden ist auf jeden Fall eine Bereicherung.“ Währenddessen warten die jungen Geschäftsleute auf Kundschaft.

Susanne Wojnowski hat extra Schuhe in zwei unterschiedlichen Farben angezogen, der rechte ist gelb, der linke pink. „Damit will ich auf unseren Namen ,ÄPPELbunt’ anspielen“ begründet sie das Outfit. Sanddornsaft, Kirschwein aus Werder, Brände aus der Region und dazu Kunst der Havelländer Maler an den Wänden. Hier hält man sich gern auf, wie lange noch bleibt abzuwarten. Andreas Koska

Andreas Koska

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })