Potsdam-Mittelmark: Einkaufen am Sonntag

Teltow - An fünf Sonntagen sollen die Teltower Geschäfte in diesem Jahr zusätzlich öffnen können. Die Stadtverordneten folgten auf ihrer Sitzung am Mittwochabend nach längerer Diskussion dem Vorschlag von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) und beschlossen mehrheitlich folgende Termine: das Frühlingsfest am 16. Mai, den Tag der offenen Höfe am 29. August, das Stadtfest am 3. Oktober sowie den dritten und vierten Adventssonntag. Am vierten Adventssonntag ist zudem der Weihnachtsmarkt rund um die Andreaskirche geplant.

Als zuständige Ordnungsbehörde könne die Stadt Teltow im Jahr insgesamt sechs Einkaufs-Sonntage im Jahr genehmigen, erklärte der Erste Beigeordnete Thomas Koriath. Die Geschäfte dürfen dann jeweils in der Zeit von 13 bis 20 Uhr geöffnet werden.

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bezeichnete das als ein Form von kommunaler Wirtschaftsförderung. „Das Feiertagsgeschäft ist für viele Händler und Gewerbetreibende in Teltow besonders wichtig“, argumentierte er. Zudem sei es ein Vorteil für die Kunden, wenn sie bei städtischen Veranstaltungen auch die Angebote der örtlichen Geschäfte nutzen könnten.

Kritik kam unter anderem vom CDU-Stadtverordneten Ronny Bereczki. Nicht nur aus religiösen Beweggründen seien Sonntagsöffnungszeiten abzulehnen, sagte er. Gerade am Sonntag sollten auch das Verkaufspersonal Ruhe und Erholung im Kreis der Familie finden, erklärte Bereczki. Unterstützung bekam er von Eberhard Adenstedt (Linke/Grüne). „Wer am Sonntag unbedingt einkaufen will, der kann das ja in Berlin tun“, so sein Vorschlag. Sein Fraktionskollege Wolfgang Köhn sah es ganz anders. Er würde es begrüßen, wenn wie in anderen Ländern auch zumindest die Supermärkte an allen Sonntagen geöffnet hätten. FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz gab zu bedenken, dass der Beschluss der Stadtverordneten nur die Möglichkeit und nicht die Pflicht zur Sonntagsöffnung beinhalte. Jeder Gewerbetreibende könne selbst entscheiden, ob er dieses Angebot wahrnehme. ldg