Potsdam-Mittelmark: Einsatz eines Streetworkers angeregt Probleme im Umfeld
des Teltower S-Bahnhofs
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Teltow – Über den Einsatz eines Streetworkers ist auf der jüngsten Sitzung des Teltower Sozialausschusses diskutiert worden. Anlass sind vor allem Probleme im Umfeld des S-Bahnhofes Teltow. Vor allem der Durchgang neben dem Netto-Supermarkt zum Mühlendorf sei seit einigen Monaten ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, schilderte Eberhard Adenstedt (Grüne). Diese Situation ist auch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) bekannt, seit er kürzlich mit Vertretern des Supermarktes ins Gespräch kam.
Nicht nur die Angestellten des Marktes würden die eigens für sie errichteten Parkplätze hinter dem Gebäude meiden, sondern auch Anwohner den Durchgang zum Mühlendorf nicht mehr nutzen. „Die Leute trauen sich da einfach nicht mehr durch“, erfuhr der Bürgermeister, „denn bei den Jugendlichen spielt auch Alkohol eine Rolle“. Man müsse das Thema angehen, erklärte Thomas Schmidt. Auch Straßensozialarbeit müsse dabei in Betracht gezogen werden, allerdings stelle das dann eine zusätzliche Leistung aus dem Haushalt dar, gab der Bürgermeister zu bedenken. Ausschussvorsitzender Christian Lehmann (BIT) sah Bedarf für den Einsatz eines Streetworkers vor allem in den späten Abend- und Nachtstunden.
Adenstedt regte an, dass die Stelle eines Streetworkers auch mit den Nachbargemeinden geteilt werden könnte. Er selbst sei mit einigen Jugendlichen ins Gespräch gekommen, sagte er gegenüber den PNN: „Viele von denen sind durchaus ansprechbar, aber es fehlt ihnen der Kick etwas Vernünftiges zu tun.“ Anfangs seien sie zwar aggressiv gewesen, hätten aber dann doch recht freimütig ihre Lebensgeschichten erzählt. Teilweise seien Schulabbrecher darunter, manche würden bereits arbeiten. „Denen fehlt jemand zum Reden, weil zu Hause nicht viel Kommunikation stattfindet“, stellte Adenstedt fest, der auch Mitglied im Landeselternrat ist.
Andrea Kaffenberger (SPD) schlug zudem vor, längere Öffnungszeiten in den Jugendfreizeiteinrichtungen anzubieten. „Das Thema längerer Öffnungszeiten wurde bereits vor zwei Jahren im Jugendtreff Teltow ausführlich mit Jugendlichen diskutiert“, erklärte dazu der Bürgermeister. Fazit der Gespräche sei dann aber gewesen, dass man die Einrichtungen für Jugendliche unter 18 Jahren nicht bis 22 Uhr offen halten könne. KiG
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