Potsdam-Mittelmark: Einspruch von außen
Albers zum Bürgermeister ernannt. Verwaltung kommt auch nach der Wahl nicht zur Ruhe
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Stahnsdorf - Jan Erik Hansen hat es nicht verhindern können, sein Wahleinspruch wurde nicht anerkannt: Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers ist am Donnerstagabend bei der Gemeindevertretung für weitere acht Jahre zum Bürgermeister ernannt worden. Hansen hatte am 17. April seinen Einspruch erklärt – zwei Wochen zu früh und ohne jede Begründung.
Albers hatte erst nach einer Stichwahl am 1. Mai die erforderlichen Stimmen für eine zweite Amtszeit. Für den Wahlprüfungsausschuss war das ein klares Indiz für die Ungültigkeit des Einspruchs, zumal Hansen als Wohnort Dabendorf (Teltow-Fläming) angegeben hatte. Für einen Einspruch müsste er in Stahnsdorf wahlberechtigt sein. Er wohnt offenbar auch nicht in Dabendorf, unter seiner Telefonnummer war am Freitag nur seine Mutter zu erreichen. Ihr Sohn lebe in Potsdam, sagte sie den PNN, bevor sie auflegte. Hansen hat wiederholt durch unberechtigte Wahleinsprüche für Verwunderung in Brandenburger Gemeinden gesorgt.
Für Bernd Albers war der Wahleinspruch also kein Thema, die Gemeindevertretung erklärte einstimmig die Gültigkeit der Wahl. Blumen gab es von mehreren Seiten, auch von den Gemeindevertretern Daniel Mühlner (CDU) und Thomas Michel (Grüne), die erfolglos gegen ihn angetreten waren. Außerdem bekommt Albers ab dem 1. Januar mehr Geld: Weil die Einwohnergrenze von 15 000 überschritten wurde, rutscht er in die höhere Besoldungsgruppe B2.
Albers bedankte sich für die Ernennung, er freue sich auf weitere acht Jahre und wünsche sich, „dass wir gemeinsam und produktiv – vielleicht produktiver als in den letzten zwei Jahren – etwas für Stahnsdorf bewegen“. Besonders seit der Kommunalwahl 2014 gilt die Stimmung in Stahnsdorf als gereizt.
Das Rathaus kommt derweil auch nach der Wahl nicht zur Ruhe, zuletzt hatte sich wie berichtet der frühere Bauhofleiter Wolfgang Pfingsten – von Albers wegen übelster, für das Gericht aber unbewiesener Beschimpfungen gekündigt – erfolgreich zurückgeklagt. Albers sagte auf Nachfrage in der Sitzung, dass er sich nicht vorstellen könne, Pfingsten wieder einzustellen. Die Bewertungen des Potsdamer Arbeitsgerichtes, auch was Pfingstens Verhalten gegenüber seinen Untersetzten angeht, sei für ihn nicht nachvollziehbar. Für das weitere Vorgehen will er die Urteilsbegründung abwarten.
Währenddessen wurde bei der Sitzung am Donnerstag bekannt, dass jüngst drei Mitarbeiter der Kämmerei fast gleichzeitig ihre Posten im Rathaus quittiert haben. Laut Albers gab es dafür persönliche Gründe – Umzüge oder besser dotierte Posten in anderen Verwaltungen, wie er den PNN sagte. Henry Klix
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