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Potsdam-Mittelmark: Einzug der Flüchtlinge im November Land hält an Plänen für Erstaufnahme in Ferch fest
Schwielowsee - Das Innenministerium hält an seinen Plänen fest: Ein Flüchtlingsheim im Fercher Gewerbegebiet werde mit großer Wahrscheinlichkeit kommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums Ingo Decker am Mittwoch den PNN. Doch so schnell wie ursprünglich geplant werden die Asylbewerber nicht in das ehemalige Wohnheim für Bundeswehrsoldaten einziehen können.
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Schwielowsee - Das Innenministerium hält an seinen Plänen fest: Ein Flüchtlingsheim im Fercher Gewerbegebiet werde mit großer Wahrscheinlichkeit kommen, sagte der Sprecher des Innenministeriums Ingo Decker am Mittwoch den PNN. Doch so schnell wie ursprünglich geplant werden die Asylbewerber nicht in das ehemalige Wohnheim für Bundeswehrsoldaten einziehen können.
Frühestens ab Mitte November könnten die ersten rund 40 Hilfesuchenden aus dem völlig überfüllten Zentrallager in Eisenhüttenstadt nach Ferch ziehen. Noch vor rund zwei Wochen hatte das Innenministerium wie berichtet überraschend angekündigt, dass ab dem 1. Oktober bis zu 300 Flüchtlinge im Gewerbegebiet untergebracht werden. In Ferch und im an das Heim angrenzenden Glindow wurden die Bewohner von der Nachricht überrumpelt – auch in den Rathäusern der Kommunen Schwielowsee und Werder (Havel) wusste man nichts von den Plänen des Landes.
Bei einem gemeinsamen Treffen der Bürgermeisterinnen aus Schwielowsee und Werder mit Vertretern des Landkreises und des Innenministeriums am vergangenen Mittwoch wurden Details bekannt, die die Einzugspläne durchkreuzten. Auf dem Gelände gibt es demnach nur eine Kleinkläranlage, die für 50 Personen ausgelegt ist. Auch die Genehmigung der Anlage ist seit Jahren erloschen. Das Ministerium beauftragte den zuständigen Liegenschaftsdienstleister des Landes erneut mit der Prüfung aller möglichen Varianten, um den Standort doch nutzen zu können. Ziel sei es, in Ferch schrittweise weitere Flüchtlinge unterzubringen. Nach wie vor sprach Ministeriumssprecher Decker von bis zu 300 Menschen, die im Fercher Gewerbegebiet übergangsweise – bis sie auf die Landkreise verteilt werden – Quartier beziehen sollen.
„Es gibt noch viele offene Fragen“, so Decker am Mittwoch. Neben dem Abwasserproblem müsse unter anderem geklärt werden, ob es rechtlich zulässig ist, ein Flüchtlingsheim im Fercher Gewerbegebiet zu betreiben. Auch der Brandschutz müsste geregelt werden. „Es geht darum, ob in den Obergeschossen der Wohnhäuser separate Feuertreppen angebracht werden müssen“, so Decker.
Das Ministerium arbeite daran, die Fragen zügig zu klären. Eine abschließende Entscheidung, wie es weitergehen soll, sei noch nicht gefallen. Dieses Mal wolle man sich mehr Zeit lassen, „damit wir nicht so dastehen wie in der letzten Woche“. Laut dem Ministeriumssprecher gebe es derzeit aber keine Alternativen zu Ferch.Eva Schmid
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