Potsdam-Mittelmark: Eltern besorgt nach drei Unfällen
Tempo 30 vor Diako-Gelände gefordert
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Teltow - Drei Unfälle ereigneten sich in den ersten Novembertagen auf der Lichterfelder Allee, immer an der gleichen Stelle gegenüber dem Evangelischen Diakonissenhaus. Dieser Bereich der Lichterfelder Allee ist ab Rudolf-Breitscheid-Straße kaum einsehbar, da etwa 100 Meter weiter eine Kurve beginnt. Doch genau in dieser Kurve darf auf der rechten Seite geparkt werden. Nach Berichten von Augenzeugen konnte bei einem Unfall ein PKW-Fahrer zwar noch rechtzeitig vor einem einparkenden Auto abbremsen. Allerdings schaffte das der Fahrer des nachfolgenden Wagens nicht mehr und fuhr auf.
Bei allen drei Unfällen seien Sachschäden entstanden, nur in einem Falle sei ein beteiligter Autofahrer leicht verletzt worden, sagte Polizeisprecherin Angelika Christen gestern den PNN. „Es ist bekannt, das dort gerast wird und deshalb werden in der Lichterfelder Allee auch regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.“ Aus der Statistik gehe aber bislang keine übermäßige Gefährdung hervor und daher werde die Lichterfelder Allee auch nicht als Unfallhäufungsstelle geführt. Zur Sicherheit trage zudem die Bedarfsampel für Fußgänger bei, die damit die Straße vor dem Diakonissenhaus sicher überqueren können, erklärte Christen.
Doch diese Ampel schalte zu schnell auf Rot um, stellte Lutz Außerfeld, Verwaltungsdirektor des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin-Teltow-Lehnin fest. Er habe schon oft beobachtet, dass vor allem Lastkraftwagen es dann nicht mehr schaffen vor der Ampel anzuhalten. „Denn die brettern hier oft mit 70 Stundenkilometern durch die Allee.“ Aus seiner Sicht wäre ein Durchfahrtsverbot für Lkw sinnvoll, denn die meisten würden die Lichterfelder Allee nur als Umfahrung nutzen, weil die Knesebeckbrücke für LKW gesperrt ist. Vorstellen kann sich Außerfeld auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer im Bereich der Diakonie, wie das bereits seit einiger Zeit die Elternschaft der Kitas „Morgensonne“ und „Zoar“ diskutiert. Etwa 130 Kindern besuchen die beiden Einrichtungen, die sich auf dem Diakogelände befinden, auf dem Parken verboten ist. Daher stellen Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bringen, ihre Wagen an der Lichterfelder Allee ab. Doch das Ein- und Aussteigen mit kleinen Kindern sei oft gefährlich, wegen der hohen Verkehrsdichte, klagen sie. Schwierig sei das vor allem für Mütter mit zwei kleinen Kindern.
Das bestätigte den PNN auch Kitaleiterin Claudia Müller-Strauch. „Viele Autos fahren zu schnell durch und manche auch bei Rot.“ Das Parkverbot auf dem Gelände diene vor allem dem Schutz älterer und behinderter Menschen, die im Diako wohnen, erklärte sie. Doch damit sich die Lage vor der Haustür etwas entspannen könne, sollen in Kürze 30 neue Parkplätze auf dem Diakogelände gebaut werden, so Müller-Strauch. Diese Maßnahme wertet Richard Martin – Vater einer Tochter und eines Sohnes, die die Einrichtung besuchen – als guten Schritt, aber genau so wichtig sei der sichere Weg zu den Kitas. „Drei Unfälle innerhalb von nur wenigen Tagen sind ein Alarmzeichen“. Deshalb will Martin gemeinsam mit anderen Eltern Unterschriften für eine 30er-Zone sammeln und an das Straßenverkehrsamt in Werder schicken. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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