Potsdam-Mittelmark: Eltern stärker wahrgenommen
Mittelmärkischer Kreiselternrat zog Bilanz
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Potsdam-Mittelmark - Eine positive Bilanz hat der Kreiselternrat Potsdam-Mittelmark auf der letzten Sitzung seiner zweijährigen Wahlperiode gezogen. „Wenn auch viele Anliegen zunächst noch nicht befriedigend gelöst werden konnten, so sind Eltern jedoch wieder stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen worden“, sagte Elternratssprecher Martin Köhler. Als konkreten Erfolg wertete er dabei die Rücknahme der hohen Gewichtung der zentralen Prüfungen in Deutsch und Mathematik im ersten Halbjahr der 6.Klassen. „Durch den Beschluss der Eltern in Potsdam-Mittelmark, die Tagesform von 11-Jährigen nicht über ihren weiteren Bildungsweg entscheiden zu lassen, und notfalls eine Volksinitiative zu starten, kam Bewegung in die Diskussion“, betonte Köhler in einer Pressemitteilung. Ministerium und Politik hätten daraufhin eingelenkt und die Gewichtung herunter auf das Niveau einer normalen Klassenarbeit gesetzt.
Ebenso sei erreicht worden, dass das Thema Unterrichtsausfall zumindest wieder ernst genommen werde. Die landesweite Ausfallstatistik zeige seit Mitte der 90er Jahre den Mangel auf, so Köhler. Einem Lehrer-Ausfall von durchschnittlich 8 bis 10 Prozent werde eine Vertretungsreserve von lediglich drei Prozent entgegengesetzt. „Als kleinen Erfolg sehen wir hier die Wahlversprechen der Parteien, die sich nun unisono stärker im Bildungsbereich engagieren wollen“, erklärte der Elternratssprecher. Es sei jedoch bedauerlich, dass erst bevorstehende Wahlen dazu führen, Eltern mehr Gehör zu schenken.
Allerdings hätten viele Eltern erhebliche Zweifel daran, dass sich die Parteien angesichts der Finanzkrise, des abschmelzenden Solidarpakts Ost und der Finanzsituation des Landes Brandenburg, nach der Landtagswahl an ihre Wahlversprechen erinnern werden. „Die amtierende Landesregierung hatte zehn Jahre Zeit, die Mängel im Bildungssystem zu beheben“, so Köhler. ldg
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