Potsdam-Mittelmark: Emotionaler Protest
Schüler, Lehrer und Eltern fordern von der Gemeinde mehr Einsatz für die Lindenhof-Gesamtschule in Stahnsdorf
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Schüler, Lehrer und Eltern fordern von der Gemeinde mehr Einsatz für die Lindenhof-Gesamtschule in Stahnsdorf Stahnsdorf. Zu einer emotionalen Aktion geriet die Schuldemo der Lindenhof-Gesamtschule, die am Donnerstag noch vor Beginn der Gemeindevertretersitzung in der Annastraße stattfand. Mit Pfiffen und Buhrufen reagierten rund 150 Schüler, Eltern und Lehrer, als Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) ihnen mitteilte, das Schulamt habe für das kommende Schuljahr keine 7. Klasse genehmigt, da die Anmeldung von 28 Schülern nicht ausreiche (PNN berichteten). Besonders empörte die Teilnehmer der Demo, dass der Schulrat eine Zusage für zwei 7. Klassen vom März nun zurück genommen habe. Die meisten hatten erst aus den Medien davon erfahren, dass sich gegen die Einrichtung 7. Klassen in Stahnsdorf entschieden wurde. Trotz Ensers Klarstellung, dass über die 7. Klassen nur Schulamt und Bildungsministerium entscheiden könnten, wurde ihm vorgeworfen, sich nicht genügend für die Schule einzusetzen. „Sie sind unser Bürgermeister, unternehmen Sie etwas!“, rief eine Schülerin. Enser verwies auf die Investitionen der Gemeinde in die Lindenhofschule, deren Ausstattungsgrad seit den letzten vier Jahren akzeptabler geworden sei und erklärte: „Aber Ihr müsst auch etwas tun, um die Attraktivität Eurer Schule zu steigern“. Auf Ensers Erklärung, dass allein der Elternwunsch darüber entscheide, welche Schule bevorzugt werde, reagierten die Demonstranten skeptisch. Nicht wenige vermuteten, dass die Gesamtschule gar nicht gewollt, sondern bereits auf eine andere Schulform spekuliert werde. Und SPD-Fraktionschef Dietmar Otto warf dem Bürgermeister vor: „Sie haben die 7. Klasse bereits abgeschrieben, sonst würden Sie nicht auf die nächsten Jahre vertrösten“. Enser wies die Vorwürfe entschieden zurück, versprach aber mit den zuständigen Entscheidungsträgern nochmals zu sprechen. Noch vor der Sitzung der Gemeindevertreter überreichte ihm Elternsprecherin Manuela Keller einen Brief von Eltern, Lehrern und Schülern der Lindenhofschule, die darin an die Gemeindevertreter appellieren, sich für eine Ausnahmeregelung einzusetzen. Nicht nur die angemeldeten 28 Schüler müssten sich für eine andere Schule entscheiden, sondern auch zehn weitere Schüler könnten die 7. Klasse nicht wiederholen. Außerdem sei die Schule, die einzige in der Region mit einem Ganztagsangebot, die zudem Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf aufnehme. Auch die Kleinmachnower Gemeindevertreter hätten bereits Unterstützung signalisiert, steht in dem Brief. KiG
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