Potsdam-Mittelmark: Ende einer Odyssee
Die Gemeindevertreter in Nuthetal haben den Flächennutzungsplan verabschiedet
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Nuthetal - Am Ende herrschte Einstimmigkeit. So beschlossen die Gemeindevertreter Nuthetals am Dienstagabend den Flächennutzungsplan, inklusive Landschaftsplan, für die Gemeinde. „Zwar kommt dieser Beschluss 14 Jahre zu spät“, wie Gerhard Kruspe (SPD) sagte. Doch jetzt dürfe es keine Verzögerung mehr geben und die Odyssee müsse endlich ein Ende haben. Denn bis zum 30. Juni muss die Gemeinde einen vom Landkreis genehmigten Flächennutzungsplan vorweisen, der als Vorlage für weitere Bauvorhaben dient, sonst müssten längst genehmigte Fördergelder zurückgezahlt werden.
Bis wenige Stunden vor der außerordentlichen, öffentlichen Sitzung am Dienstag habe man noch über Feinheiten am Flächennutzungsplan gearbeitet, wie Bauamtsleiter Torsten Zado erklärte. Das Verfahren hatte sich unter anderem so lange hingezogen, weil bestimmte Teile in den betroffenen Gebieten in Landschaftsschutzzonen liegen. So mussten Absprachen mit der Unteren Naturschutzbehörde stattfinden, die noch Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen zum Landschaftsplan hatte.
Dass trotzdem noch nicht alle Fragen geklärt waren, zeigte eine Anfrage von Rainer vom Lehn (UBI/Bündnis 90). Vom Lehn wollte wissen, ob die Rehbrücker Beethovenstraße statt als Mischgebiet, nicht als reines Wohngebiet im Flächennutzungsplan geführt werden könnte. Die Einwohner befürchten, dass durch die Kategorie Mischgebiet höhere Emissionswerte für ihr Wohngebiet gelten könnten, was in Anbetracht der Nähe zum Gewerbegebiet, das zum Teil auch zu Potsdam gehört, zu erhöhter Lärmbelastung führen könnte.
Bauamtsleiter Zado wies darauf hin, dass eine Umwidmung nicht möglich sei, da sich die Gemeinde dadurch verpflichten würde, das Gebiet um die Beethovenstraße den Maßgaben für ein reines Wohngebiet entsprechend zu entwickeln. Zado erklärte aber auch, dass es Handlungsbedarf beim Gewerbegebiet gäbe, wo im Sommer „fingerdicke Maden“ herum kriechen würden.
Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) verwies auf ein Treffen mit dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Dort hätte er sich mit den Bürgermeistern aus dem Umland über EU-Förderrichtlinien unterhalten, die ab 2007 neu formuliert werden sollen. In Hinblick darauf werden sich Potsdam und Nuthetal auch mit dem Gewerbegebiet auseinandersetzen müssen, denn die weitere Entwicklung könne hier nur in Zusammenarbeit geschehen. Dirk Becker
Dirk Becker
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