zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Ende September soll der Verkehr rollen

Schneller als erwartet gehen die Bauarbeiten an der Teltower Nordspange voran

Stand:

Teltow – Schneller als erwartet gehen die Bauarbeiten an der Nordspange voran. Innerhalb von drei Tagen sollen drei Lagen mit einer Gesamtmasse von rund 5500 Tonnen Asphalt auf einer Fahrbahnfläche von 10 000 Quadratmetern eingebracht werden. Spielt das Wetter mit, ist vorgesehen heute die letzte Lage, die Deckschicht, herzustellen.

Vom rasanten Tempo war auch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) überrascht, als er sich jetzt mit Stadtverordneten auf der Baustelle traf, um den Einsatz der Technik zu besichtigen. Doch die war von der vorgesehenen Stelle an der Badstraße bereits bis zum Italienischen Viertel vorgerückt. Entschlossen wanderten daher Bürgermeister und Stadtverordnete über den noch warmen Asphalt bis zur Ecke Jahnstraße, wo Asphaltfertiger und Walze gerade eine Einmündung herstellten. Im Kurvenbereich müsse teilweise noch mit Schippe gearbeitet werden, erklärte Bauleiter Michael Heffels von der Firma Eurovia Verkehrsbau. Aber den Fahrbahnbelag bauen in voller Breite zwei zueinander versetzt fahrende Fertiger. Außerdem sind noch drei Walzen im Einsatz auf der 1040 Meter langen Fahrbahn, deren Breite 6,50 Meter beträgt. Lediglich an der Einmündung zu Jahn- und Badstraße wird die Fahrbahn für zusätzliche Abbiegestreifen um drei Meter verbreitert. Zu beiden Seiten der zweispurigen Nordspange gibt es Rad- und Gehwege. Rund vier Millionen Euro kostet die Nordspange, die mit 2,1 Millionen Euro vom Land gefördert wird. Hohe Kosten verursachte vor allem der Baugrund, denn der Spangenabschnitt tangiert ein Areal, auf dem sich einst der Schönower See befand. Der verschwand zwar mit dem Bau des Teltowkanals, aber Torf und Schlamm befinden sich noch im Boden wie Probebohrungen ergaben. Um den Baugrund zu verbessern, wurden Kies-Sandpolster in den Boden gebracht. Rund 200 Pfähle bis zu 24 Metern Länge mussten außerdem in die Erde gerammt werden, um alle Ver- und Entsorgungsleitungen verlegen zu können. Pfahlgründung war auch für den Regenkanal an der Badstraße erforderlich. Das unterirdische Becken hat drei Kammern, denen neben dem Niederschlagswasser von der Nordspange auch Wasser aus dem Achtrutengraben zufließt. Die Zuleitungsrohre verlaufen unter der Altstadt und sind 1,30 Meter breit und 1,80 Meter hoch.

In der letzten Septemberwoche soll die Nordspange eingeweiht und für den Verkehr freigegeben werden. Das vorletzte Teilstück des Teltower Spangensystems soll mit Ostspange und Gonfrevillestraße künftig die Altstadt sowie den Ruhlsdorfer Platz verkehrlich entlasten. Diskutiert wurde daher während der Besichtigung von einigen Stadtverordneten, ob man erst die verkehrliche Entwicklung nach dem Spangenbau abwarten oder vorsorglich den Verkehr auf die Spange ableiten solle. Das betrifft vor allem die Verkehrsströme, die zurzeit noch durch die Potsdamer Straße rollen. Aus Sicht von Wirtschaftsförderer Sören Kosanke trägt zudem der Linksabbiegeverkehr in die Bäckerstraße dazu bei, dass sich seit einiger Zeit ein Schleichverkehr durch die Altstadt entwickelte. Vor allem der Pendlerverkehr zehrt an den Nerven der Altstadtbewohner. Viele „Schleichfahrer" wollen die 30-Zone" auf der Potsdamer Straße umgehen, ebenso die Ampelkreuzung am Ruhlsdorfer Platz.

Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })