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Potsdam-Mittelmark: Endspurt an der Nordbrücke

Verkehrsfreigabe Ende Oktober möglich / Zuvor noch einmal Umleitung

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Verkehrsfreigabe Ende Oktober möglich / Zuvor noch einmal Umleitung Von Winfried Gutzeit Neu Fahrland. Die neue Nordbrücke zwischen der Insel Nedlitz und der Siedlung Neu Fahrland soll bald wieder dem Verkehr übergeben werden. „Wir halten eine Verkehrsfreigabe Ende Oktober für möglich“, sagte Ulla Erdmann vom Brandenburgischen Straßenbauamt im Gespräch mit den PNN. Der Brückenüberbau ist bereits fertiggestellt, derzeit wird eine zur Abdichtung des Brückenkörpers gehörende Schutzasphaltschicht aufgebracht. Anschließend kann mit den Arbeiten an der Brückenausstattung begonnen werden. „Das betrifft vor allem die Geländer und die beiden Brückenpfeiler mit den Aussichtskanzeln“, erläuterte Stefan Holz. Der Bauoberleiter vom Büro Dr. Zauft in Potsdam koordiniert im Auftrag des Straßenbauamtes Verlauf und Qualität der Arbeiten. Danach wird mit dem Bau der Straßenabschnitte an den Rampen begonnen. Ab voraussichtlich 8. September wird aber erst einmal der Verkehr auf der Bundesstraße 2 nur noch stadtauswärts über die Behelfsbrücke geführt. „Das ist eine Vorabstimmung mit der Verkehrsberhörde und der Polizei“, erläuterte Erdmann. Demnach läuft der Verkehr dann aus Potsdam heraus weiter über die Behelfsbrücke, der Verkehr stadteinwärts wird über Fahrland und die B 273 in Richtung Bornim umgeleitet. Diese Regelung soll dann für wenigstens fünf Wochen gelten. Die genauen Termine wird das Straßenbauamt rechtzeitig bekannt geben. Jedoch ist für den Linienbusverkehr und für Sonderfahrzeuge wie Rettungswagen und Polizei eine Sonderregelung für die Durchfahrt durch die Baustelle vorgesehen. Ab etwa 24. September soll mit dem Abbau der Behelfsbrücke begonnen werden, dann wird der Verkehr stadtauswärts über die linke Fahrbahn der neuen Brücke geleitet. Da die provisorische Brücke aus großen Segmenten besteht, kann es während dieser Zeit zu kurzzeitigen nächtlichen Behinderungen kommen, da die Brückenteile auf Spezialfahrzeugen über die Amundsenstraße und Bornim in Richtung Autobahnauffahrt Potsdam-Nord transportiert werden. Die neue Nordbrücke wird etwa 3,6 Millionen Euro kosten. Die Sichtflächen werden vollständig verklinkert und sich in historisch anmutendem Antlitz an das Erscheinungsbild der alten Persiusbrücke anlehnen. „Sie werden den Spannbeton nur an den Brückenbögen erkennen“, erläuterte Architekt Dr. Roland Altmann vom Babelsberger Büro Jux & Partner den PNN. „Die Hauptforderung an uns war jedoch der technische Standard.“ Die neue Brücke kann laut einer Verkehrsprognose für 2012 täglich 20000 Autos aufnehmen, davon 1500 im Schwerlastverkehr. Dabei wird die Brücke keinerlei Verkehrsbeschränkungen mehr unterliegen und es sind 50 Stundenkilometer wieder möglich. Zwar stand die 1854 nach Plänen von Ludwig Persius gemauerte vierbögige Brücke seit langem unter Denkmalschutz, doch erwiesen sich Abriss und Neubau als unumgänglich. Die Bundesanstalt für Materialforschung hatte seinerzeit festgestellt, dass „die vorhandene Bausubstanz in erheblichem Umfang Schäden der unterschiedlichsten Art ausweist“. Das waren unter anderem auch Rissbreitenvergrößerungen vor allem im südlichen Bogen. Dazu kam nach Zählungen von 1995 eine Belastung der Brücke von 13970 Fahrzeugen pro Tag, davon allein 783 Schwerlastfahrzeuge. Die offizielle feierliche Verkehrsfreigabe wird erfolgen, wenn beide Fahrtrichtungen fertiggestellt sind, so die Auskunft vom Brandenburgischen Straßenbauamt.

Winfried Gutzeit

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