Potsdam-Mittelmark: Engagement gegen rechte Gewalt Michendorfer reagieren
auf Überfall im Januar
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Michendorf - In der Gemeinde Michendorf soll verstärkt das zivile Engagement gefördert werden, um rechter Gewalt keine Chance zu geben. Das ist das Fazit einer offenen Fraktionssitzung von Bündnis 90/Die Grünen zu diesem Thema. Anlass war der Überfall rechter Jugendlicher auf eine Geburtstagsfeier Michendorfer Jugendlicher im Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ in der Nacht zum 22. Januar dieses Jahres. Dabei war ein 17-Jähriger so schwer im Gesicht verletzt worden, das er stationär in einem Krankenhaus behandelt werden musste (PNN berichteten). Bei dieser Tat handele es sich nicht um einen schockierenden Einzelfall, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. Sie reihe sich vielmehr in eine Folge von Gewalttaten mit offensichtlich rechtem Hintergrund ein. Der Verein „Opferperspektive“ aus Potsdam listet seit August 2003 fünf Überfälle von Rechten in Michendorf auf und rechnet mit einer Reihe von nicht bekannt gewordenen Zwischenfällen.
Organisiert hat das jüngste Treffen gegen rechte Gewalt ein Team der Michendorfer Grünen um die Initiatoren Ulrike Wunderlich und Rüdiger Herzog. Teilgenommen haben auch das Mobile Beratungsteam aus Potsdam, Mitglieder des Vereins „Jugend engagiert in Potsdam“, betroffene Jugendliche, Bürgermeisterin Cornelia Jung sowie Michendorfer Jugendarbeiter und Kommunalpolitiker anderer Fraktionen. „In einer sehr offenen und fruchtbaren Diskussion wurde beraten, wie man gegen eine solche Entwicklung und gegen ein Klima der Angst aktiv wird und wie man die potenziellen Opfer rechter Übergriffe unterstützen kann“, heißt es in der Pressemitteilung. Es wurden eine Reihe konkreter Vorschläge gesammelt, deren aktive Umsetzung auf einem Folgetreffen beraten werden soll. Alle Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass eine offene Diskussion über rechte Gewalt in der Großgemeinde wichtig ist, um ein breites Problembewusstsein zu schaffen. wh
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