Potsdam-Mittelmark: Entschädigung für Streichelzoo
Bahn hat angeblich Zahlung angekündigt
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Bahn hat angeblich Zahlung angekündigt Teltow – Die Fronten zwischen Tierparkchef Horst Lübeck und der Stadtverwaltung scheinen sich zu verhärten. Während Lübeck beklagt, dass der Brückenbau für die S-Bahn am Heinersdorfer Weg seine Existenz bedrohe, hält Bürgermeister Thomas Schmidt die Vorwürfe für ungerechtfertigt. Denn die Stadt habe sich in vielen Gesprächen um Lösungen bemüht, damit das Bauvorhaben für den Streichelzoo erträglicher verlaufe, so Schmidt. Gestern lud der Tierparkchef zum Pressegespräch vor Ort ein, um zu zeigen, wie der Streichelzoo eingeschränkt werde. Massive Brückenpfeiler und Erdwälle hinter dem Gelände des Streichelzoos zeigen deutlich, dass dieses Bauvorhaben nicht mehr aufzuhalten ist. „Vor 70 Jahren war noch eine Brücke in Höhe des Kastanienweges vorgesehen, doch dann wurde neu geplant und die Rampe für die Brücke durchschneidet nun das Koppelgelände der Pferde", weist Lübeck auf die Erdwälle vor der Koppel. Um die Pferde täglich zu ihrem Auslauf zu führen, muss er 250 Meter Umweg auf sich nehmen. Lübeck hat ausgerechnet, dass er bei 15 Pferden pro Tag rund 4,5 Kilometer zu laufen habe. Wäre die Brücke kleiner, wäre manches einfacher, seufzt er. Auch sein Vorschlag einen Tunnel zu bauen, wurde aus Kostengründen abgelehnt. Dabei hätte auch eine kleinere Ausführung genügt, meint er, denn ohnehin dürften später nur Radfahrer und Fußgänger die Brücke passieren. Der größere Brückenbau wurde damit begründet, dass Rettungsfahrzeuge diese Überquerung brauchen, die deshalb auch Schlüssel für die herunterklappbaren Poller erhalten. Diese Einschränkung sei positiv für das Umfeld, hatte ihm die Deutsche Bahn in einem Schreiben mitgeteilt, nachdem Lübeck beim Planfeststellungsverfahren Einwände geltend gemacht hatte. Außerdem sollen die Wälle der Optik wegen begrünt werden. Der Gewerbetrieb sei dadurch keineswegs beeinträchtigt, auch nicht durch die Höhenlage der Rampe, teilte ihm die Bahn im gleichen Schreiben mit. Inzwischen habe die Bahn ihm eine finanzielle Entschädigung in Aussicht gestellt. Ein Zugeständnis der Planer sei auch ein Schwenk der Trassenführung um das Gelände, damit Busse, die zum Streichelzoo fahren vor dem Gelände wenden können, berichtet Lübeck. An dieser Planungskorrektur habe aber auch die Stadt einen wesentlichen Anteil, betont Bürgermeister Schmidt: „Ohne unser kommunales OK wäre da nichts gelaufen". Allerdings räumte er ein, dass der ursprünglichen Trassenführung mit Brücke am Kastanienweg seinerzeit wenig Augenmerk geschenkt wurde. Dieses Versäumnis sei noch zur Zeit seines Amtsvorgängers geschehen, sagt Schmidt, er selbst sei damals Stadtpräsident gewesen. „Wir waren so in Euphorie, weil die S-Bahn nach Teltow kommen sollte, da haben wir das übersehen", bedauert Schmidt heute. KiG
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