Potsdam-Mittelmark: Entscheidung ohne Eile Wicklein mischt sich in Wasserwerksstreit ein
Michendorf - Andrea Wicklein mischt sich in den Streit um das Wasserwerk ein, das bei Michendorf entstehen soll. Vor der Kommunalwahl sollte es dazu keinen übereilten Grundsatzbeschluss geben, so die SPD-Bundestagsabgeordnete in einer Pressemitteilung.
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Michendorf - Andrea Wicklein mischt sich in den Streit um das Wasserwerk ein, das bei Michendorf entstehen soll. Vor der Kommunalwahl sollte es dazu keinen übereilten Grundsatzbeschluss geben, so die SPD-Bundestagsabgeordnete in einer Pressemitteilung. „Bislang ist absolut unklar, ob sich das neue Wasserwerk überhaupt rechnet.“ Auch wisse man bisher nicht, ob das Trinkwasser mit einem eigenen Wasserwerk günstiger werde.
Michendorfs Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der Verbandsvorsteher des „Mittelgrabens“ ist, wirft sie vor, mit dem Projekt Versuchsbrunnen (PNN berichteten) durch die Hintertür eine „weitreichende Investition mit unter Umständen dramatischen Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte und Bürger noch vor der Wahl durchzusetzen“. Laut Wicklein hätten die Nuthetaler und Michendorfer Verbraucher Anspruch auf Beteiligung. Sie unterstütze daher den Vorschlag der Nuthetaler Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) für eine Bürgerversammlung.
Auch Michendorfs SPD-Vorsitzender Volker-Gerd Westphal hat noch Fragen: „Bisher ist unklar, ob und welche Auswirkungen ein Trinkwasserschutzgebiet für die Anlieger im Nahbereich des Wasserwerks, also im Forst- und Hubertusweg in Wilhelmshorst, haben wird.“ Westphal befürchtet, dass „ein neues Wasserwerk für fünf Millionen Euro zu steigenden Preisen führen wird, weil die Investitionskosten erwirtschaftet werden müssen“.
Gesprächsbereitschaft hat der Michendorfer Bürgermeister zusammen mit dem Prokuristen der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH, Torsten Könnemann, am Dienstagabend auf der Sitzung der Gemeindevertreter in Nuthetal signalisiert. Das Rederecht wurde ihnen jedoch durch die Mehrheit der Nuthetaler Kommunalpolitiker verwehrt.
Von der CDU Nuthetal wurde das nach der Sitzung massiv kritisiert. „Auch bei unterschiedlichen Positionen in Sachfragen gebieten es die Regeln des Anstandes und gehört es zu guter demokratischer Sitte, stets den Dialog zu suchen“, so CDU-Verbandschef Bernhard Kleefeld. „Einem zu Gast erscheinenden Bürgermeister einer Nachbargemeinde ein Rederecht zu verweigern, ist eine zutiefst beschämende Respektlosigkeit.“
Bürgermeisterin Hustig kündigte auf der Sitzung derweil an, dass sie mit dem Michendorfer Rathauschef am 5. Mai sprechen wird. Nach den Wahlen soll in Nuthetal der Finanzausschuss als Wasserwerk-Taskforce fungieren. Er soll laut Hustig alle Unterlagen genau prüfen. Eva Schmid
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