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DasWAR’S: Ereignisse am Gegenteil-Tag

DasWAR’S Warum Peter Könnicke gestern nicht ins Café King gegangen ist Gestern hatte ich in Berlin zu tun und bin zufällig am Café King vorbei gefahren. Der Name hat sich ja förmlich eingebrannt, seidem bekannt wurde, dass hier das Zentrum aller bösen Machenschaften liegt und von hier aus die kroatische Wett-Mafia die Flugbahnen des deutschen Fußballs bestimmt.

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DasWAR’S Warum Peter Könnicke gestern nicht ins Café King gegangen ist Gestern hatte ich in Berlin zu tun und bin zufällig am Café King vorbei gefahren. Der Name hat sich ja förmlich eingebrannt, seidem bekannt wurde, dass hier das Zentrum aller bösen Machenschaften liegt und von hier aus die kroatische Wett-Mafia die Flugbahnen des deutschen Fußballs bestimmt. Apokalyptisch tauchte plötzlich der Namenszug des Lokals vor meiner Frontscheibe auf und ich schrie meine Frau an: „Guck, hier is it! Café King!“ Als hätten wir nach einer zwölfstündigen Autofahrt endlich unser Urlaubshotel gefunden. Meine Frau sah mich verständnislos an und ich strich ganz schnell die Idee, sie zu fragen, ob wir mal reingehen sollen. Nur mal so, zum Gucken. Auf einen Kaffee vielleicht. Sie interessiert sich nicht für Fußball. Ich wollte sie da nicht mit reinziehen. Wäre ich am Morgen auf den Vorschlag meines Sohnes eingegangen und wir hätten den Tag zum Gegenteil-Tag erklärt, wäre die Sache vielleicht anders gelaufen. Beim Gegenteil-Tag muss man alles anders machen, als man es gewöhnlich tut. Mein Sohn wäre in die Schule gegangen und hätte erklärt, er sei heute der Lehrer. Ich hätte statt Arbeit frei gehabt. Bei der Kfz-Zulassungstelle hätte ich nicht erstaunt fragen müssen, warum ich 11 Euro zahlen muss, weil ich umgezogen bin und nun meine neue Adresse eintragen lassen will. Am Gegenteil-Tag hätte mir die Zulassungsfrau freudig das Geld über den Schalter gereicht. An solch einem Tag würde mich Bürgermeister Blasig anrufen und fragen, was an dem Gerücht dran ist, dass das Kleinmachnower Sportforum verkauft wird. Und ich würde sagen: „Ja“. Wenn am 24. Februar Gegenteil-Tag wäre, würde die S-Bahn nicht auf Jungfernfahrt nach Teltow sein, sondern zum letzten Mal fahren. Das geht natürlich nicht, weshalb man den gegenteiligen Gegenteil-Tag ausrufen würde. Manchmal gibt es solche Tage, ohne dass man es verabredet hat. Ich kann mich an ein Weihnachtsfest erinnern, zu dem ich mir einen Lederfußball gewünscht hatte. Ich bekam ein orange Gummilulle, die eklig nach Plaste roch und bei der man beim Schießen nicht wusste, wohin sie fliegt. Als ich das Ding enttäuscht in den Händen hielt, fragten mich meine Eltern empört: „Weißt du überhaupt, was Leder kostet?“ Gestern war kein Gegenteil-Tag. Sonst hätte nicht ich, sondern meine Frau das Café King entdeckt und gemeint: „Morgen gewinnt Hertha bei Mainz 05. Wetten dass.“

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