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Potsdam-Mittelmark: Erfolgreiches Miteinander im Schülertreff

Kleinmachnower gewannen Fairness-Preis

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Kleinmachnow / Potsdam - Meistens schafft Michael Ritter es, zwischen seinen Mitschülern zu vermitteln. Der Neuntklässler leitet den Schülertreffpunkt max.go an der Maxim-Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow. Klar, dass es da in den Pausen auch mal zu Streit kommt. Ritter und seine Mitstreiter versuchen dann zu schlichten. Gestern wurde das Team dafür mit dem 4. Platz im Wettbewerb „Fair bringt mehr“ der Volks- und Raiffeisenbanken (VR) im Potsdamer Nikolaisaal ausgezeichnet – gemeinsam mit 15 anderen Projekten aus Kitas, Grund - und weiterführenden Schulen.

Die VR vergibt seit vier Jahren Preise für Präventionsprojekte von Kindern und Jugendlichen. Insgesamt hatten sich 230 Projekte beworben, die besten wurden mit einem Preisgeld von bis zu 2 000 Euro gewürdigt. „DasWichtigste im Leben ist das Miteinander“, sagte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) in ihrem Grußwort. Damit das gelinge, brauche es faire Regeln. Die Preisträger lebten mit ihrem Engagement vor, wie das funktionieren könne, so Münch.

Die Idee für max.go entstand 2009. „Wir wollten einen Aufenthaltsraum, der vor allem den Fahrschülern schon vor Schulbeginn zur Verfügung steht“, sagt Michael Ritter. Die nämlich mussten vorher oft in der Kälte auf den Schulbeginn warten. Zunächst hätten die Lehrer die Betreuung übernehmen wollen, doch die Gruppe setzte sich dafür ein, selbst für ein faires Miteinander zu sorgen. Mittlerweile kann man im Schülertreffpunkt nicht nur gemütlich auf der Couch lümmeln: Neben Getränken stehen auch ein Kickertisch sowie Brettspiele und Bücher zur Verfügung. Mit den 1000 Euro Preisgeld wollen die Schüler einen Tresen bauen, ein neues Sofa anschaffen. Geöffnet ist der Raum vor Unterrichtsbeginn und in den Pausen. Dass es trotz der netten Atmosphäre manchmal zu Konflikten kommt, ist wohl normal. „Es gibt Einzelne, die gerne mal aus der Reihe tanzen, vor allem Ältere hören nicht so gerne auf uns“, erzählt Ritter. Einmal sei es auch zu einer Schlägerei gekommen. In so einem Fall sprechen er und sein Team ein Raumverbot aus. Das wird notfalls auch von einem Lehrer durchgesetzt.Ariane Lemme

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