Potsdam-Mittelmark: Erfreut über „Platzecks Machtwort“

Werder (Havel) - Die Kommunen Werder (Havel), Schwielowsee, Michendorf und Nuthetal sollten jetzt endlich in die Fluglärmkommission für den Airport Schönefeld aufgenommen werden. Das hat die Bürgerinitiative „Fluglärmfreie Havelseen“ (BI) am Dienstag in einer Presseerklärung gefordert. Hindergrund ist die Reaktion von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf eine Fluglärmmessung über dem Schwielowsee am 18. August. Wie berichtet hatte Platzeck danach erklärt, dass er weitere Optimierungen bei den Flugrouten für denkbar halte. Ein Umfliegen der Havelseen sei möglich und würde viel zur Beruhigung einer ganzen Region beitragen, so der Ministerpräsident.

Mit Erleichterung habe die Bürgerinitiative (BI) zur Kenntnis genommen, dass die drohende Belastung für die staatlich anerkannten Erholungsorte im Südwesten Potsdams jetzt endlich auch von der brandenburgischen Landesregierung anerkannt werde, sagte Initiativensprecher Peter Kreilinger gestern. Es sei zwar bedauerlich, dass man erst alle möglichen Beweise vorbringen musste, damit das Offensichtliche anerkannt wird. Nichts desto weniger sei die BI froh, dass der Ministerpräsident jetzt endlich ein Machtwort gesprochen habe. Es sei auch richtig, dass er sich speziell zu den Havelseekommunen geäußert habe. „Dieser Region und dem Thema Anflüge ganz allgemein sei bislang von offizieller Seite im Land und in der Fluglärmkommission viel zu wenig Beachtung geschenkt worden“, so Kreilinger.

Die BI gehe davon aus, dass nun auch der zuständige Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) handelt und die Bürgermeister der vier Havelsee-Gemeinden in Kürze Bescheid über ihre Aufnahme in die Fluglärmkommission erhalten. „Nur dann können unsere Gemeinden, wie alle bisherigen Mitglieder auch, dauerhaft für ihre berechtigten Interessen kämpfen", heißt es in der Presseerklärung. Ohne eine Berufung in die Kommission wären die jüngsten Äußerungen des Ministerpräsidenten nur Schall und Rauch. ldg