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Potsdam-Mittelmark: Erfrischender Jahrgang 2004 aus Werder Jungweinprobe erstmals

in der Bundeshauptstadt

Stand:

in der Bundeshauptstadt Werder/Berlin - 2004 wird ein guter Jahrgang für den brandenburgischen Wein. Darüber waren sich die Experten am Mittwochabend in der Brandenburgischen Landesvertretung in Berlin einig. Erstmals wurde zur alljährlichen Jungweinprobe in die Bundeshauptstadt eingeladen. Die Landesregierung unterstrich damit, dass sie den beiden relativ kleinen Weinanbaugebieten in Werder (6,5 Hektar Rebfläche ) und Schlieben (ein Hektar) große Bedeutung beimisst. Und das nicht erst, seitdem die englische Königin während ihres jüngsten Potsdam-Besuchs den Müller-Thurgau vom Werderaner Wachtelberg genoss. „Gern nutzen wir die verschiedenen offiziellen Anlässe, um den heimischen Wein noch populärer zu machen“, versicherte Ministerialdirigent Jochen Bethkenhagen. Nach der offiziellen Einleitung wurde es schnell gemütlich in der Landesvertretung mit dem Auftritt des Schliebener Männerchors und der ersten Weinprobe, kredenzt vom Werderaner Winzer Manfred Lindicke. Erfrischend präsentierte sich der Werderaner Müller-Thurgau 2004 „mit einer filigranen Säurestruktur und der sortentypischen Muskat-Note im Nachgang“, so die Analyse Lindickes. Im Vergleich dazu sehr mild ist indes der Schliebener Müller-Thurgau 2004. Zwei Flaschen könne man davon am Abend trinken, ohne am nächsten Tag einen schweren Kopf zu haben, war aus den Reihen der zahlreich erschienenen Mitglieder des Schliebener Weinfördervereins zu erfahren. Kräftiger war da schon der Schliebener Bacchus 2004, eine Kreuzung von Riesling und Silvaner. Dieser Tropfen hatte es auch der Sächsischen Weinkönigin Sandy Horgai besonders angetan. Sie ist die höchste Repräsentantin des Schliebener Weins, weil dieser dem sächsischen Qualitäts-Anbaugebiet zugeordnet wurde. Der Werderaner Wachtelberg gehört weinrechtlich indes zum sachsen-anhaltischen Anbaugebiet Saale-Unstrut. Interessant und bisher nur in kleinen Mengen zu haben ist der trockene Saphira aus Werder. Diese relativ neue Rebsorte, seit 1999 in der Blütenstadt angebaut, erinnert an einen fruchtig-eleganten Riesling. Werders Bürgermeister Werner Große, der gemeinsam mit Blütenkönigin Tanja Stage erschienen war, lobte vor allem den roten Dornfelder vom Wachtelberg. Er verspricht echten Weingenuss – einige Monate Lagerung werden ihn sicher noch weiter abrunden. Das trifft auch auf die zweite Werderaner Rotweinsorte, den Regent, zu. Wegen des großen Zuspruchs für diese Tropfen hat Winzer Manfred Lindicke auf dem Wachtelberg seit 1997 verstärkt Rotwein aufgerebt, und auch in Schlieben versucht man es jetzt mit dem Regent. Insgesamt wurden zehn Weine vorgestellt, entsprechend gelöst war die Stimmung, als zum festlichen Abschluss Lindickes Sekt „Fridericus brut“ zum Ausschank kam. „Die Kellermeister des Landesweingutes Kloster Pforta haben gute Arbeit geleistet“, freute sich Lindicke. Seit Jahren schon nutzen sie ihren reichen Erfahrungsschatz, um aus den Werderaner Trauben einen Qualitätswein mit besondere Note zu keltern. Die Schliebener indes vertrauen ihre Trauben den Kellermeistern der Winzergenossenschaft Meißen an.

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