Potsdam-Mittelmark: Erinnerung an den 17. Juni 1953
Schüler präsentierten Skulptur-Entwurf
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Teltow - Ein Bündel Stäbe durchbricht eine Umklammerung und schwingt sich hoch hinaus. Dieses Symbol fanden Schüler des Kant-Gymnasiums für ein Kunstwerk, das an den 17. Juni 1953 erinnern soll. Die gebündelten Stäbe stehen für die Frauen des ehemaligen Teltower Dralowid-Werkes, später VEB Elektronische Bauelemente „Carl von Ossietzky“. Sie hatten energisch die Freilassung ihrer 25 Kollegen gefordert, die einen Tag nach dem Sitzstreik am 17. Juni verhaftet wurden. Ein Kommando der Volkspolizei hatte das Betriebsgelände umstellt, Belegschaftsmitglieder vernommen und anschließend nach Potsdam abtransportiert. Andere Betriebe in der Region schlossen sich seinerzeit dem Beispiel der Kollegen aus dem Dralowid-Werk an. Aus Gesprächen mit Zeitzeugen hatten die Schüler von dieser Geschichte erfahren als sie sich mit dem Thema beschäftigten. Sie waren so beeindruckt von dem Mut der Frauen, dass sie ihnen das Denkmal widmen wollen.
Den Auftrag für das Kunstwerk hatten die Schüler von den Stadtverordneten erhalten, die ursprünglich nur eine Erinnerungstafel vorgesehen hatten. Unterstützt wurde das Kunstprojekt der Schüler von dem Berliner Kunstschmied Torsten Theel. Vor der Sommerpause hatten die Schüler den Stadtverordneten fünf Entwürfe vorgestellt. Mehrheitlich entschied sich das Gremium nun auf seiner jüngsten Sitzung für das Modell mit den gebündelten Stäben. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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