Potsdam-Mittelmark: Ermittlung gegen neue rechte Truppe Mitglieder aus Potsdam, Werder und Töplitz
Kloster Lehnin - Hinter dem Fackel-Aufmarsch von 30 vermummten Neonazis am Mittwochabend in Kloster Lehnin – wohl bewusst am Tag der Befreiung und dem Jahrestag des Kriegsendes 1945 – steckt eine neue Gruppierung aus Potsdam-Mittelmark und Potsdam. Wie die PNN aus Sicherheitskreisen erfuhren, handelt es sich um eine Gruppe namens „Licht und Schatten“.
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Kloster Lehnin - Hinter dem Fackel-Aufmarsch von 30 vermummten Neonazis am Mittwochabend in Kloster Lehnin – wohl bewusst am Tag der Befreiung und dem Jahrestag des Kriegsendes 1945 – steckt eine neue Gruppierung aus Potsdam-Mittelmark und Potsdam. Wie die PNN aus Sicherheitskreisen erfuhren, handelt es sich um eine Gruppe namens „Licht und Schatten“. Wer genau dahintersteckt, wissen die Behörden im Detail noch nicht. „Aber wir sind da dran“, hieß es. Das Problem für die Ermittler: Die Internetseite der Gruppe wird über einen Server in den USA betrieben.
Zu der neuen Gruppe sollen Personen aus der Potsdamer Neonazi-Szene, aus Werder (Havel) und Töplitz gehören. Die braune Truppe hat eine Facebook-Seite, auf der sie Medienberichte und Fotos zu ihrem Aufmarsch gepostet hat, zudem Kommentare, in denen der Holocaust geleugnet wird. Auch die Befreiung Deutschlands vom NS-Regime ist für die Neonazis eine Lüge.
Das Vorgehen der neuen braunen Truppe orientiert sich stark an der Strategie des im Frühjahr 2012 vom brandenburgischen Innenministerium verbotenen Neonazi-Netzwerks „Widerstand Südbrandenburg“, das auch als „Spreelichter“ bekannt ist. Dessen „Volkstod“-Kampagne wurde in der rechten Szene deutschlandweit zum Vorbild für Aktionen. Diese Aktionen sind meist nur kurz, erregen aber ein großes Maß an Aufmerksamkeit. Die Neonazis nutzen verstärkt das Internet und neue Medien für ihre Propaganda und Berichte von ihren Taten.
Es gab bereits mehrere solcher Aktionen, etwa im vergangenen Jahr in Hennigsdorf (Oberhavel). Eine ausgelobte Belohnung der Staatsanwaltschaft von 1000 Euro für Hinweise auf die Drahtzieher blieb ohne Erfolg. Wie berichtet konnte die Polizei auch nach dem Aufmarsch in Kloster Lehnin am Mittwochabend niemanden fassen. Die Beamten fanden lediglich Flugblätter. An der Spitze des Zuges sollen zwei Personen ein Banner mit SS-Rune getragen haben. Der Staatsschutz ermittelt. axf
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