Potsdam-Mittelmark: Erneut anonyme Anzeige
Bürgermeister Albers im Verdacht der Untreue
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Stahnsdorf - Erst Korruption, jetzt Untreue: Gegen den Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (BfB) liegt erneut eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft vor. Die Potsdamer Ermittlungsbehörde hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. Das sagte Staatsanwältin Sarah Kress am Montag den PNN. Derzeit werde geprüft, ob ein Anfangsverdacht gegen den Bürgermeister vorliege.
„Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, was an den Vorwürfen dran ist“, sagte Kress. Sie bezeichnete die Anschuldigungen als unkonkret. Die Anzeige stehe aber erneut im Zusammenhang mit der Vergabe von Aufträgen. Die Wirtschaftsabteilung der Staatsanwaltschaft habe den Fall übernommen.
Wie berichtet hatten Beamte des Landeskriminalamtes erst Ende Oktober das Stahnsdorfer Rathaus durchsucht. Schon damals hatte ein anonymer Hinweis die Korruptionsermittler auf den Plan gerufen. Die Ermittlungen sind seit Mitte März eingestellt. Bürgermeister Albers sprach anschließend von einem „Freispruch erster Klasse“. Albers verurteilte die anonymen Anzeigen als „falsche Verdächtigungen“ und als „moralisch nicht vertretbar“. Die Situation sei belastend für ihn und seine Familie.
Mögliche Drahtzieher der alten und auch der neuen anonymen Anschuldigungen sieht der Bürgermeister im politischen Raum. Zumindest könne man die zeitliche Komponente so kurz vor den Kommunalwahlen im Mai nicht leugnen. Auch die neuen Verdächtigungen wegen Untreue wies Albers postwendend zurück. „Ich gehe davon aus, dass da nichts dran ist“, so der Bürgermeister. Er habe Kontakt zu seinem Anwalt aufgenommen.
Regina Schwarz (BfB) hält die erneuten anonymen Hinweise für bedenklich. „Ich denke, dass das Ganze politisch motiviert ist, um Bürgermeister Albers Schaden zuzufügen.“ Stahnsdorfs SPD-Fraktionschef Dietmar Otto betonte, dass für Albers die Unschuldsvermutung gelte. CDU-Ortschef Daniel Mühlner forderte den Bürgermeister indes auf, die Gemeindevertreter über die neuerlichen Anschuldigungen zu informieren. Die Vermutung, dass die anonyme Anzeige aus dem politischen Raum kommen könnte, wies Mühlner zurück. „Wir sind alle gute Demokraten und ich kann mir nicht vorstellen, dass wir als CDU das tun würden. Das gilt auch für alle anderen Fraktionen.“ tor
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