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Potsdam-Mittelmark: Erneut Streit um Caputher Blütenviertel

Bürgerfonds KG warnt vor Veränderungssperre

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Schwielowsee - Erneut gibt es Streit um das Caputher Blütenviertel: Für das größte Bauareal des Ortes hat die Fraktion „Unabhängige Bürger“ eine Veränderungssperre beantragt, um den Status Quo zu sichern. Hintergrund sind Aufräumarbeiten auf der verwahrlosten Gewächshausbrache. „Auf Grund von unklaren Rechts- und Eigentumsverhältnissen an Gebäuden und Aufbauten“ sieht UB-Fraktionschef Jürgen Scheidereiter die Gefahr, dass Tatsachen geschaffen werden könnten, die den städtebaulichen Zielen der Gemeinde widersprechen. Denn das Rathaus hat die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die fünf Hektar große Brache und ihr Umfeld vorgeschlagen. Neue Wohnungen und Einkaufsmöglichkeiten sollen entstehen. Strittig war in der Vergangenheit die Baudichte.

Aus der Bürgerfonds Blütenviertel KG wurde gestern vor der Veränderungssperre gewarnt. Auch die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes sieht KG-Sprecher Burkhard Schlothauer kritisch. Beide Schritte seien für die Zukunft der Brache „nicht zielführend“. Die KG besitzt die marode Gebäudesubstanz auf dem Gelände, das wiederum der bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) gehört. Die ist mit ihren bisherigen Preisvorstellungen für den Flächenverkauf gescheitert.

Zuletzt hatte sich mit Lothar Hardt ein finanzstarker Investor gefunden, der die Brache zu einem locker bebauten Ökoviertel entwickeln will. Dieses Ziel nennt auch auch die Blütenviertel KG. Lothar Hardt will am 6. April die Gebäude vom Bürgerfonds übernehmen und dessen Kosten ausgleichen, wie Schlothauer erklärte. Derweil werde er sich mit seiner Frau, der Bürgerfonds-Chefin Claudia Tittel, aus beruflichen Gründen nach Thüringen verabschieden. Schlothauer rät der Gemeinde nun, sich vor voreiligen Beschlüssen mit Investor Hardt abzustimmen. „Letztlich nutzt der schönste Bebauungsplan nichts, wenn kein Investor das Geplante durchführen will und niemand bereit ist, den geforderten Preis zu bezahlen.“

Für Hardts Preisverhandlungen sei es wichtig, dass „die Rechte des Gebäudeeigentümers durchgesetzt werden“, so Schlothauer. Es werde jetzt vor Gericht gestritten, das Gelände nach dem Sachenrechtsbereinigungsgesetz zu verkaufen. „Deshalb werden die Gebäude gesichert und entmüllt.“ Aus dem Rathaus hieß es gestern, dass für Anfang April Abstimmungsrunden mit Lothar Hardt geplant seien, der sich noch in Dubai aufhält. Unabgestimmte Schritte seien nicht geplant, so Vizebürgermeisterin Ute Lietz. Die Veränderungssperre hält aber auch das Rathaus nicht für sinnvoll. hkx

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