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Autobahnen sind für Wölfe ein gefährliches Revier.

© dpa

Ursache für Staus am Sonntag bei Ferch: Erneut Wolf auf der A 10 überfahren

Seit Mitte Februar sind sieben Wölfe auf der Autobahn in Potsdam-Mittelmark überfahren worden. Doch nicht nur die Bergung des Kadavers sorgte für Staus.

Von Enrico Bellin

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Schwielowsee - Zwischen Ferch und dem Autobahndreieck Potsdam ist erneut ein Wolf überfahren worden. Das drei Jahre alte Tier wurde bereits am Freitag überfahren, wie Jürgen Wildemann, Dienstgruppenleiter der Autobahnpolizei Michendorf, den PNN am gestrigen Sonntag mitteilte. Der Unfall sei nicht gemeldet worden, das tote Tier wurde aber auf der Autobahn gesichtet.

„Da seit Tagen ein Schäferhund aus Michendorf vermisst wurde, dachten wir zunächst, der sei überfahren worden.“ Mitarbeiter der Tierrettung hätte den Kadaver dann am Sonntagmorgen gegen 7.30 Uhr bergen wollen und dabei bemerkt, dass es sich um einen etwa 40 Kilogramm schweren männlichen Wolf handelt. Das Tier sei dann neben die Fahrbahn gelegt und der Wolfsbeauftragte benachrichtigt worden, der gegen Mittag den Wolf barg und zur Obduktion in ein Berliner Labor brachte. Seit Mitte Februar ist es bereits der siebte Wolf, der auf mittelmärkischen Autobahnen überfahren wurde. Für die Bergung musste am Sonntag zweimal eine Fahrspur gesperrt werden, der Stau habe jeweils bis hinter Michendorf gereicht.

Polizei rechnet mit regelmäßigen Staus

Für einen langen Stau sorgte zudem ein Reifenplatzer bei einem Gespann aus Transporter und Wohnwagen, der am Sonntag gegen 10.30 Uhr ebenfalls zwischen Ferch und dem Dreieck Potsdam liegen blieb. Die Autos standen auf dem Berliner Ring bis zur Abfahrt Ludwigsfelde-West und auf der A 115 bis Saarmund. Dem Dienstgruppenleiter zufolge konnte der Schaden an dem Gefährt nach etwa 40 Minuten behoben werden.

Laut Wildemann ist mit  Staus während der laufenden Arbeiten zum Ausbau des Berliner Rings des Öfteren zu rechnen, da es keine Standspur mehr gibt, auf die sich Autos nach einem Unfall stellen können. Zwar gibt es, wie von der Baufirma Deges versprochen, durchgängig drei leicht verengte Spuren. Bei der Verschwenkung der Spuren vor der Baustelle komme es aber öfter zu Berührungen zweier Autos, die danach meist auf der Autobahn stehen bleiben und so für Stau sorgen. Die Baufirma Deges will demnächst über das weitere Vorgehen beim Autobahnausbau auf acht Fahrspuren informieren.

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