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Potsdam-Mittelmark: Erneute Entscheidung für Bebauung Am Plötzhorn

Stadtverordnete im Bauausschuss votierten für 20 Häuser, um die Bauwilligen nicht zu verprellen

Stand:

Werder - Freude auf die neuen Nachbarn will bei den Anwohnern der Straße Am Plötzhorn in Werder nicht so recht aufkommen. Sie befürchten, dass deren Häuser auf der südlichen Straßenseite die Sicht auf den Glindower See versperren könnten. So waren sie am Mittwochabend zahlreich im Bauausschuss erschienen, um einmal mehr ihr Missfallen zu bekunden. Trotzdem hat sich das Gremium für die Aufstellung eines Bebauungsplanes ausgesprochen – wie bereits im November, bevor der Antrag noch einmal zur Überprüfung an Planer und Verwaltung zurückgegeben wurde (PNN berichteten).

Keinen leichten Stand hatte Wolfgang Kagel dementsprechend bei seinen Ausführungen. Mit einem Film wollte der Planer nachweisen, dass es die von den Anwohnern heiß umkämpften Sichtachsen teilweise gar nicht geben würde.

Dazu war er die Straße noch einmal abgefahren und stellte fest: Es gebe bereits Bungalows auf der südlichen Seite, welche den Blick auf den See trüben. Außerdem hätten die hier ansässigen Anwohner Hecken, über die sich ebenfalls schwerlich schauen ließe. Die wollten diese Aussagen nicht so stehen lassen und erwiderten mit einem empörten Raunen – eine Bürgerfragestunde gibt es im Ausschuss aber nicht.

Zirka 20 zweigeschossige Wohnhäuser sind hier geplant, die Rede ist von einer lockeren Bebauung auf bis zu 700 Quadratmeter großen Parzellen. Als in den 90er Jahren auf der nördlichen Straßenseite gebaut wurde, hatte der Investor den Familien versprochen, dass die südliche Seite frei bleiben würde. Nun wird in der Stadt gefordert, dieses Versprechen zu halten. Doch nachdem die bislang ungeklärten Eigentumsfragen gelöst worden sind, stehen nun potenzielle Neu-Werderaner in den Startlöchern. Und dies war für die Abgeordneten das Entscheidende: „Hier gibt es Familien, die bauen wollen“, sagte zum Beispiel Matthias Gunke (SPD/BNGW).

Auch in der Beschlussbegründung finden sich Argumente für die Bebauung: Die Straße sei nicht nur ein einfacher Wohnweg, sondern von Anfang an als Erschließungsstraße geplant gewesen. Die Versorgung der Grundstücke mit Wasser, Abwasser, Strom und Telefon sei ebenfalls bereits vorhanden. Impulse erhofft sich die Stadt auch für den Werder-Park, wo die Anwohner dann einkaufen gehen.

Im Süden grenzen die Grundstücke unmittelbar an ein Landschaftsschutzgebiet. Die gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg habe jedoch bereits signalisiert, dass dies vertretbar wäre. In diesem Bereich könnten Ausgleichsmaßnahmen stattfinden, allein 1000 Quadratmeter sollen zu einem Biotop entwickelt werden. Der Pfad, der momentan in diesen Bereich führt, soll befestigt und zum Rundweg werden. lä

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