Potsdam-Mittelmark: Ernstfall in der Marina geprobt
Werder · Töplitz - Große Aufregung herrschte kürzlich im Töplitzer Yachthafen Ringel. Zwischen den Bootsanlegern qualmte ein Boot, ein Kind strampelte im Wasser und drohte zu ertrinken, viele Verletzte riefen laut um Hilfe und eine verzweifelte Mutter schrie vor Angst um ihr Kind.
Stand:
Werder · Töplitz - Große Aufregung herrschte kürzlich im Töplitzer Yachthafen Ringel. Zwischen den Bootsanlegern qualmte ein Boot, ein Kind strampelte im Wasser und drohte zu ertrinken, viele Verletzte riefen laut um Hilfe und eine verzweifelte Mutter schrie vor Angst um ihr Kind.
Glücklicherweise war dieses Szenario nur gestellt, denn im Werderaner Ortsteil Töplitz trainierten die Rettungskräfte den Ernstfall. Die Feuerwehren der Ortsteile Phöben und Töplitz sowie die DLRG und ein Rettungswagen des DRK wurden zu einem Schiffsbrand mit verletzten Personen gerufen. Nach Eintreffen der Feuerwehr wurde das Töplitzer Schlauchboot zu Wasser gelassen, um die Verletzten aus dem Wasser und vom brennenden Boot zu retten. Gleichzeitig bereiteten die Phöbener Kameraden die Brandbekämpfung vor. Aber bevor der kleine Junge durch die Töplitzer gerettet werden konnte, erwies sich ein Bootsbesitzer als der Schnellere. Herr Grunwald, der sich auf seinem Boot erholte, erwachte aus seinem Schlaf und hörte das Kind um Hilfe rufen. Er sah nur den Jungen im Wasser strampeln und die Rauchschwaden auf dem Boot. Die Feuerwehr übersah er und sprang beherzt ins Wasser, um den kleinen Lukas zu retten. Der verweigerte aber die Rettungsmaßnahme: „Nein, nein, das macht gleich die Feuerwehr.“ Verdutzt schwamm der Retter wieder zu seinem Boot zurück. Trotzdem haben sich nachher alle Rettungskräfte und natürlich auch die Eltern von Lukas bei Herrn Grunwald für seinen couragierten Einsatz bedankt.
Wenige Minuten später traf die DLRG vom Stützpunkt Glindow mit zwei Rettungsbooten ein. Gemeinsam mit der Feuerwehr Töplitz wurden die vier Verletzten aus dem Wasser und vom brennenden Boot geholt. Dabei erwiesen sich die DLRG nicht nur als schneller, sondern auch als äußerst kompetenter Retter. Nach erfolgter Rettung wurden die Verletzten zu einer Sammelstelle gebracht und unter Leitung des DRK soweit versorgt, dass sie abtransportiert werden konnten.
Nachdem der Kleinbrand auf dem Boot gelöscht war, wurden verschiedene Löschverfahren geprobt, um Bootsbrände, auch größeren Ausmaßes, zu bekämpfen. Eine ausgelegte Ölsperre sollte auslaufende gefährliche Stoffe eindämmen. Am Ende der gelungenen Übung wurden alle getroffenen Maßnahmen nochmals besprochen. Alle Seiten erhielten so einen Einblick in die jeweilige Arbeit des Anderen und können nun im Ernstfall optimaler zusammenarbeiten.
Frank Huber, Ortswehrführer Töplitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: