
© Adreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Ersatzteile für die Automeile
Der Kfz-Zulieferer „Heil und Sohn“ eröffnet am 19. November eine Filiale im Teltower Techno Terrain
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Teltow - Ins gemachte Nest hat sich der Kfz-Zulieferer „Heil und Sohn“ gesetzt. Das Unternehmen hat in Teltow ein 6 300 Quadratmeter großes Grundstück gekauft und dort in wenigen Monaten eine Lager-und Verkaufshalle gebaut. Ab Mitte November wird das Unternehmen von dort aus Autowerkstätten-, händler und Tankstellen beliefern.
Das Umfeld des Techno-Terrains stimmt: In dem innerstädtischen Gewerbegebiet sitzen allein schon vier Autohäuser, die Oderstraße wird auch Automeile genannt. Auch in den Nachbarkommunen sind viele Händler ansässig.
Außer Ersatzteilen vertreibt der Großhändler auch Werkstattausrüstungen wie Prüf- und Diagnosegeräte sowie diverse Industrietechnik. Bundesweit hat „Heil und Sohn“ 19 Filialen – überwiegend in Nord- und Ostdeutschland – und beschäftigt rund 750 Mitarbeiter. Drei- bis fünfmal täglich machen sich die Fahrer auf den Weg – zehn Fuhren insgesamt. „Die Werkstätten haben heute kaum noch eigene Lagerräume, wir liefern deshalb exakt nach Bedarf“, sagt Teltows Filialleiter Andre Rzonca.
Von Teltow aus soll der ganze südliche Bereich von Berlin, bis Trebbin und Luckenwalde, beliefert werden. Rund 50 Menschen werden am neuen Standort arbeiten. Neu geschaffen werden in Teltow nur 15 Arbeitsplätze, den anderen Teil des Teams bringt das Unternehmen aus der alten Filiale in Großbeeren mit, die geschlossen wird. Dazu kommen zwei Auszubildende, langfristig sollen bis zu vier Einzelhandelsfachkräfte in Teltow ausgebildet werden.
Die Gründe für den Umzug von Großbeeren nach Teltow liegen für Rzonca auf der Hand: „Die Stadt liegt strategisch günstig und hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt.“ Zudem seien die Räume am alten Standort einfach zu klein geworden. Die Nachfrage nach Gewerbegrundstücken auf dem Techno-Terrain ist etwas zurückgegangen. „Es gab Jahre, da haben wir 30 000 bis 40 000 Quadratmeter Fläche verkauft“, sagt Techno-Terrain-Geschäftsführerin Petra Schulze. Mit dieser Größenordnung habe sie auch in diesem Jahr gerechnet, bislang verhandelt sie jedoch nur über ein 5 000 Quadratmeter großes Grundstück. Dort soll, so verrät ein Schild an der Warthestraße, ein Gesundheitszentrum mit dem Schwerpunkt Orthopädie entstehen. Rund 110 000 Quadratmeter Bauland stehen laut Schulze noch zur Verfügung. „Allerdings gibt es nur noch wenige Grundstücke in der ersten Reihe.“ Nach wie vor seien Autohandel und Kfz-Technik aber die Kern-Geschäftsfelder auf dem Techno-Terrain, so Schulze.
An der neuen „Heil und Sohn“-Adresse, der Ecke Oderstraße / Warthestraße, stand einst das frühere Versand- und Lagerhaus der Teltower Geräte- und Reglerwerke GRW. Der nach dem Mauerfall an verschiedene Firmen vermietete Plattenbau war bei einem Feuer in der Nacht zum 27. Mai 2009 schwer beschädigt worden. Das Haus musste abgerissen werden. Wie das Feuer entstand, konnte bis heute nicht geklärt werden. Ariane Lemme
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